LAURYN HILL: „The Miseducation of Lauryn Hill“ (1998)

Das Album „The Miseducation of Lauryn Hill“ wurde mit fünf Grammys ausgezeichnet und landete in vielen Jahrescharts auf Platz eins. Dieser Tage feiert es seinen 25. Geburtstag. „Doo Wop (That Thing)“ war nicht nur der erste Song, mit dem eine Rapperin Nummer eins in den USA wurde, sondern auch die erste Nummer eins einer einzelnen Rap-Person. Zum Jubiläum will Lauryn Hill das Album nochmal auf die Bühne bringen – leider nur in den USA und Australien.

FUNKY 4+1: „That‘s The Joint“ (1980 aufgenommen, 1999 veröffentlicht)

Als erste weibliche Rapperin gilt Sha-Rock. Sie war Teil der New Yorker Hip-Hop-Crew Funky Four Plus One. Das „Plus One“ war sie... Sha-Rock bekam als Frau nicht die Anerkennung, die sie verdient hätte. Auch wenn sie zahlreiche Frauen inspiriert hat. In der Szene gilt sie als „Mother of the Mic“, 2012 bekam sie den „First Female MC Hip-Hop Honoree Award“.

CORA E: „Corage“ (1998)

Deutsch-sprachige Rapperinnen in Deutschland gibt es genauso lange wie das Lauryn Hill-Album: seit 25 Jahren. Cora E aus der Deutsch-Rap-Hochburg Heidelberg – Heimat von Advanced Chemistry, die mit ihrem vielzitierten „Fremd im eigenen Land“ den Deutsch-Rap-Anfang machten. Mit dem Song „Schlüsselkind“ landete sie einen Major-Vertrag. Spätestens mit dem Stück „...und der MC ist weiblich“ waren Rapperinnen auch in Deutschland etabliert. Leider hat Cora E aber nur ein Album aufgenommen. Woher nur kennen wir solche Geschichten?

MISSY ELLIOTT: „Miss E...So Addictive“ (2001)

„Miss E...So Addictive“ enthält das beste Lied der Nullerjahre für die Nachtmix- und Zündfunk-DJs: „Get Ur Freak On.“ Aus ihrer Heimat Virginia kommen auch Pharrell Williams und dessen Cousin, Missys Produzent Timbaland – und damit die große Erneuerung: nicht nur für den Hip-Hop, sondern für den Pop überhaupt. Die hypermodernen Synthie-Beats lösten den souligen Old-School-Sound ab. Hip-Hop war danach nicht mehr der Alte. Missy Elliott leidet an einer Autoimmunkrankheit, sie hat seit 18 Jahren kein Album mehr veröffentlicht.

LITTLE SIMZ: „Sometimes I Might Be Introvert“ (2021)

Little Simz schaffte, was keiner Indie-, Electro- oder Rock-Musikerin gelang: Sie wurde gleich zwei Mal, 2019 und 2021, „Album des Jahres“ bei den Nachtmix- und Zündfunk-DJs. Auf „Grey Area“ folgte ihr Meisterwerk: „Sometimes I Might Be Introvert“ - inklusive „Woman“, einer Art Sisterhood-Stück, das sie gemeinsam mit Sault-Sängerin Cleo Sol anstimmt: „Got an ocean full of knowledge, tell 'em you're nothin' without a woman“. Rap-Empowerment wie es nicht genug geben kann. In den vergangenen Jahren kamen wesentliche Hip-Hop-Impulse von FemCees – the future is female!