Weltweit sprechen 300 Millionen Menschen Französisch - doch Frankreichs Präsident Macron beklagt, dass es etwa in den Maghreb-Staaten immer weniger werden. Er fordert deshalb eine "Rückeroberung" der Frankophonie und hat dafür eine Reihe von Maßnahmen verabschiedet. Doch dahinter steckt keineswegs nur die altbekannte Liebe Frankreichs zur eigenen Sprache: Spätestens seit die ehemalige Kolonialmacht ihre militärischen Truppen aus Westafrika abziehen musste, setzt Frankreich nun bewusst auf eine neue Sprach- und Einflussdiplomatie - auch, um russischen Desinformationsnarrativen in der Region etwas entgegenzusetzen. Kann diese Strategie aufgehen? Und wie passt das mit Macrons jüngsten Äußerungen zusammen, die Zeiten der paternalistischen Afrikapolitik seien vorbei? - Einschätzungen von Kenny Kremer, Frankreich-Experte bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.
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Spoiler: nicht so. Die Linguistin Damaris Nübling, Professorin an der Uni Mainz, hat die Lesbarkeit des Gendersterns empirisch überprüft. Das Textverständnis werde dadurch kaum bis gar nicht beeinträchtigt, sagt sie. Außerdem im Interview: Warum das Bayerische unser Sprachverständnis viel mehr bedroht. Und wieso der Vorwurf der Sprachplanung im Zusammenhang mit der geschlechtergerechten Sprache haltlos ist.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Wie sehr stört der Stern? ]
Es war die Muttersprache Jesu Christi und über tausend Jahre lang die Lingua franca zwischen Indus und Nil: das Aramäische. Ganz ohne militärische Eroberungen verbreitete es sich in der Alten Welt, wurde zur Verwaltungssprache unter verschiedenen Herrschern und spielte auch für die heiligen Schriften der großen Religionen eine wichtige Rolle. Wie sich das Aramäische zur ersten Weltsprache überhaupt entwickelt hat - und was davon heute noch übrig ist: ein Gespräch mit Holger Gzella.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! Bemerkungen zur deutschen Sprache - Aramäisch – Weltsprache des Altertums ]
Parlament auf Platt: Was war da gestern los im Bundestag? Muss Bayern sich Sorgen machen? Und was bitte ist die Europäische Charta für Regional- und Minderheitensprachen? Fragen wir alles den Abgeordneten Johann Saathoff - und hoffen, dass er auf hochdeutsch antwortet ...
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Die Münchner Kammerspiele machen es vor: Leichte Sprache, also Sprache die sich an Menschen mit Lernschwierigkeiten richtet, geht auch auf der Bühne. Sogar dann, wenn Sophokles auf dem Spielplan steht - in diesem Fall: die Antigone. Denn der Theaterbesuch zeigt: So viel trennt die leichte gar nicht von der Alltagssprache. Wo also liegt überhaupt der Unterschied? Und wäre es nicht sinnvoll, viel häufiger leichte Sprache zu verwenden? Immerhin hilft sie allen beim Verstehen. Diese Fragen klären wir mit der Sprachtrainerin und Übersetzerin Verena Reinhard, die in München eine Medienwerkstatt für leichte Sprache betreibt.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Leichte Sprache für Anfänger: Sprachcoach Verena Reinhard im Interview ]
"Wollt ihr den totalen Krieg?" Wohl das bekannteste Zitat aus der Sportpalast-Rede, mit der Reichspropagandaminister Joseph Goebbels im Februar 1943 so große Ziele verfolgte: Er wollte die Bevölkerung auf seinen Kurs einschwören, er wollte einen NS-internen Machtkampf gewinnen - und er wollte sich als Meister der Rhetorik profilieren, der einen rappelvollen Saal zur Raserei bringt. "Es wird zu oft kritiklos auf diese Rede geschaut", sagt der Historiker Peter Longerich - und blickt hinter die Inszenierung, bei uns und in seinem neuen Buch "Die Sportpalast-Rede 1943" (Siedler Verlag).
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Pommes und Mayo, Topf und Deckel, FC Bayern und Erfolg - eindeutig Dinge, die zusammengehören. Aber Luftkrieg und Sprache, was hat das denn bitte miteinander zu tun? Rolf-Bernhard Essig klärt uns auf - er hat zum Zusammenhang von Sprache und Luftkrieg eine interessante Ausstellung kuratiert (Flugwerft Schleißheim bei München, bis 28. Februar 2023).
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Sprache und Luftkrieg: eine Schau in Schleißheim ]
Gar nicht so wenige Menschen möchten inzwischen mit selbstgewählten oder gar selbsterfundenen Pronomen bezeichnet werden, "hen" zum Beispiel. Und gar nicht so wenig anderen geht das deutlich zu weit. Diesen Streit hat die Literaturprofessorin Mona Körte zum Anlass für eine interdisziplinäre Tagung genommen - und siehe da: Die Fürwörter machen der Wissenschaft auch diesseits der Neopronomen ganz schön Probleme ...
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Pronomen-Probleme: Ein Gespräch über Fürwörter ]
Diese Woche erreichte uns eine sensationelle Meldung: In Norwegen wurde der älteste Runenstein der Welt gefunden, und zwar in der Nähe des Sees Tyrifjorden, unweit von Oslo. 2000 Jahre sind die Inschriften angeblich alt. Für uns ein Anlass zu fragen: Runen, was ist das überhaupt? Sowas wie Buchstaben? Wer hat sie verwendet? Wofür wurden sie verwendet? Und wieso tauchen sie historisch gesehen erst so spät auf? Waren die Nordgermanen etwa schreibfaul? Fragen über Fragen. Antworten gibt's von Prof. Wilhelm Heizmann, Altnordist und Runologe an der LMU München.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Runen: Was hat es auf sich mit den Inschriften der Wikinger? ]
In unserem kleinen Nachbarland Luxemburg sind sage und schreibe 170 Nationalitäten erfasst - fast die Hälfte aller Menschen stammt aus dem Ausland. Und so hört und liest man in sämtlichen Bereichen dieses kleinen Landes mehrere Sprachen, die sich mitunter auch gegenseitig beeinflussen. Zusammen bilden sie einen wichtigen Bestandteil der luxemburgischen Identität, wie Jakob Mayr berichtet. - Außerdem: "Klimaterroristen" - das Unwort des Jahres 2022.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - „Panikierende Automobilisten“: Mehrsprachiges Luxemburg ]
Ein Grillfest auf dem "Balkong" in der Sommer-"Saisong": Unsere Hörerin Elfriede F. dürfte man da nicht einladen, diese Aussprache verursacht in ihr "ein unangenehmes Sträuben". Gleichermaßen unglücklich ist sie mit dem häufigen Gebrauch der Wendungen "vor Ort" und "Kontext". Michael E. wiederum missfällt, dass anscheinend viele den Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend" nicht mehr kennen.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Ist dieser Balkong denn aus Betong? ]
Bedeuten "kostenlos" und kostenfrei" dasselbe? Und wie ist es mit "Kosten" und "Unkosten"? Unser Hörer Werner M. aus Saarbrücken schließlich hat weder Kosten noch Mühen gescheut, um uns seine Frage zu übermitteln: "In manchen Bezirken könnte neu gewählt werden müssen" - da fragt er uns, ob es mit ein paar Verbformen weniger nicht auch hätte getan sein können.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Was das wieder unkostet! ]
Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat Kanzler Scholz im Bundestag eine Rede gehalten, in der er von einer "Zeitenwende" sprach. Diesen Ausdruck hat die Gesellschaft für deutsche Sprache nun zum Wort des Jahres gewählt. Warum die "Zeitenwende" den öffentlichen Diskurs 2022 so geprägt hat, erklärt Jury-Mitglied Lutz Kuntzsch. Außerdem blicken wir noch einmal ins Baskenland: Dort hat ein archäologischer Fund das Selbstbewusstsein der Baskisch-Sprechenden gepusht.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Zeitenwende: Das Wort des Jahres 2022 ]
Schon Platon hat sich mit ihr beschäftigt - und trotzdem fristet sie in der modernen Sprachwissenschaft ein Nischendasein: die Lautsymbolik, also die Lehre von der Verbindung einzelner Laute mit bestimmten Bedeutungen. Hat z.B. das 'a' einen Sinn? Und wie steht's um das 'i'? Darüber sprechen wir mit der Linguistin Hilke Elsen, einer Spezialistin in Sachen Lautsymbolik.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Zack! Puff! Peng! Einmal (fast) alles über Lautsymbolik ]
"Keiner ist wie Du. Niemand sonst berührt mein Herz so wie Du" - dieses Kirchenlied hat unsere Hörerin Tanja H. aus Gottmadingen ins Grübeln gebracht: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen "keiner" und "niemand"? Außerdem in dieser Folge: Das Modewort "zeitnah", das eigenartige Wort "zumindestens" - und der Ehestreit über eine Mülltonne.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Niemand berührt mein Herz so wie Du ]
Himmelserscheinungen, Kinder mit drei Köpfen, Eisenbahnkatastrophen: Kaum ein Teil der Zeitung ist so interessant wie die "Vermischten Meldungen". Hier steht das Unglaubliche neben dem Banalen, der Dorftratsch neben dem Weltgeschehen. Der Buchautor Klaus Zeyringer hat jetzt die vermischten Meldungen aus mehreren Jahrhunderten studiert ("Die Würze der Kürze", S. Fischer Wissenschaft) - und erzählt uns, was sich an den kleinen Geschichten vom Krokodil im Baggersee wirklich gut ablesen lässt.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Vermischte Meldungen - und was sie uns alles erzählen ]
Rechtschreibung nervt? Annika Lamer hilft! Jetzt gibt's von der Berliner Bloggerin auch was Gedrucktes - ihr Buch heißt "Rechtschreibung klipp und klar erklärt" (Verlag DuMont). Uns erzählt sie, warum man mit Logik nicht überall weiterkommt, warum mitsprechen helfen kann - und wie gut es ist, eine nervenstarke Lektorin zu haben.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Rechtschreibung klipp und klar erklärt ]
Aktions- und Gedenktage gibt es viele - nicht alle davon hat die Menschheit gebraucht. Der "Welttag des Stotterns" am 22.10. aber ist eine sinnvolle Sache: Mit ihm wird ins Bewusstsein gerufen, das Stotternde noch immer mit Vorurteilen kämpfen müssen - und mit dem Stress, den die Sprechstörung bedeuten kann. Unser Gast ist der Münchner Stotter-Therapeut Georg Thum.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Zum Welttag des Stotterns: Ein Therapeut erzählt ]
Ob im Nahverkehr, an Ampelmasten oder auf Mülleimern - Sticker und Aufkleber finden wir fast überall im öffentlichen Raum. Sie können die unterschiedlichsten Botschaften transportieren, von Solidarität mit dem örtlichen Fußballclub über Aufrufe zum Klimastreik bis hin zur Kritik an der Coronapolitik. Über die App "LinguaSnapp Hamburg" sammelt der Linguist Jannis Androutsopoulos Fotos von solchen Aushängen, um sie zu gemeinsam mit seinen Mitarbeitenden zu analysieren. Denn während sich die einen über eine Verunstaltung des öffentlichen Raumes durch solche Sticker beschweren, sieht er darin ein Frühwarnsystem für das gesellschaftliche Klima.
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Es ist das Murmeltier-Thema im deutschen Debattenwald: das Gendern. Die Diskussion darum dreht sich immer wieder neu - und nicht selten um den geschlechtersensiblen Sprachgebrauch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, zu dem natürlich auch der BR gehört. Wir sprechen mit Franz Lebsanft, emeritierter Professor für romanische Sprachen an der Uni Bonn und sprachkritischer Beobachter von ARD und ZDF. Sprachplanung!, lautet sein Vorwurf.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Gendern = Sprachplanung? Zur Kritik am ÖRR ]
Ein "Club der schmutzigen Wörter" - möchte man da Mitglied sein? Ja, verdammt! Der Schriftsteller Falko Hennig und sein engagierter Verleger wollen in dieser Facebookgruppe das gepflegte Schimpfen kultivieren, das Beleidigen für Fortgeschrittene. Und weil Hennig dazu auch noch ein buntes "Schimpfwörter-Sammelsurium" veröffentlicht hat (Omnino Verlag), gibt's mit dem Berliner Dichter einiges zu besprechen.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Schöner schimpfen mit Falko Hennig ]
Jede achte Kindertagesstätte in Deutschland ist eine sogenannte Sprach-Kita: Mit diesem Bundesprogramm werden vor allem Kinder unterstützt, die besonderen Förderbedarf bei Sprache haben - etwa, weil in der Familie zuhause kein Deutsch gesprochen wird. Für das Programm wurden bundesweit Tausende Fachkräfte eingestellt. Doch ab 2023 will der Bund kein Geld mehr dafür bereitstellen, stattdessen sollen dann die Länder das Förderprogramm weiterführen. Daran gibt es viel Kritik - von Eltern, Verbänden und Kita-Mitarbeitenden. Ivonne Kleister ist Fachkraft für Sprache an einer Berliner Kita und hat eine Petition gestartet: Im Sozusagen!-Gespräch erklärt sie, warum das Bundesprogramm unbedingt weiterlaufen sollte.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - "Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist": Petition zum Erhalt von Sprach-Kitas ]
Gendern und kein Ende. Die Debatte ums geschlechtersensible Sprechen dreht sich im Kreis. Die immer gleichen Argumente. Viel Lärm. Und wenig Bewegung. Jüngst haben sich auch einige Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler zu Wort gemeldet. Wer geschlechtersensibel formuliere, bediene eine "ideologische Sprachpraxis" sagen sie. Simon Kasper, Germanistischer Linguist an der Uni Marburg, hält diese Einmischung seiner Kolleginnen und Kollegen für problematisch. Seine Haltung zur Debatte: kritische Unparteilichkeit. Im Sozusagen!-Interview zeigt er, dass es auf beiden Seiten bilde Flecken gibt.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Linguistik vs. Gendern? Geht auch differenzierter! ]
Matthew und Michael Youlden beherrschen mehr als 20 Sprachen, die Hälfte davon fließend. Und die beiden Sprachwissenschaftler sind überzeugt: "Wenn zwei Engländer es schaffen, andere Sprachen zu lernen, kann das jeder." Wichtig sei: Nicht nur trocken Vokabeln pauken, sondern die neue Sprache in den Alltag integrieren - aktiv und passiv. Ein Gespräch mit den "Superpolyglot Bros" über 7-Tage-Herausforderungen, kuriose Ähnlichkeiten - und die Gründe, gerade minorisierte Sprachen zu lernen.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Superpolyglotte Zwillinge: Warum und wie wir (kleine) Sprachen lernen sollten ]
"English, Arabic and Hebrew shall be the official languages of Palestine" - so verkündeten es die Briten im Juli 1922 für ihr Mandatsgebiet Britisch-Palästina. Eine Zäsur in der Geschichte des Nahen Ostens - denn nun war das Hebräische, das bis dahin den Gelehrten vorbehalten war, auf einmal Sprache eines ganzen Landes. Mit dieser Entscheidung waren auch die Weichen gestellt für alles, was später passierte: Israel rief seine Unabhängigkeit aus und machte das Hebräische zur Staatssprache. Wir sprechen mit der Hebräisch-Übersetzerin Anne Birkenhauer in Jerusalem über die bemerkenswerte "Wiedergeburt" eines Idioms, über die Pioniere, die das erreichten und natürlich über Reiz, Klang und Struktur einer wirklich schönen Sprache.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Hebräisch: Ein Gespräch mit Übersetzerin Anne Birkenhauer ]
Dass amerikanische Kinder in einen kindergarten gehen, manch spanischer Architekt die Stadt Barcelona als kitsch verschmäht und man auch in anderen Ländern bisweilen weltschmerz verspürt, ist wahrscheinlich bekannt. Doch im Laufe der Jahrhunderte wurden noch viele andere Wörter aus dem Deutschen exportiert - in die Sprachen unserer Nachbarländer, aber auch bis ans andere Ende der Welt. Grund dafür ist oft die Kolonialgeschichte. So bezeichnet man etwa auf einigen Südseeinseln bestimmte Werkzeuge mit einem deutschen Begriff. Im Sozusagen!-Gespräch gibt der Buchautor Matthias Heine einen Überblick über solche Wortschicksale.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Ausgewanderte Wörter: von „anfangi“ über „kitsch“ bis „zeitgeist“ ]
Nun wurde Ferda Ataman doch zur Antidiskriminierungsbeauftragten gewählt - nach wochenlangen Diskussionen. Sie finde es okay, wenn man Deutsche als Kartoffeln bezeichne, lautete einer der Vorwürfe. Und wo liegt das Problem? Diskriminierung von Deutschen! - wutschnaubt die Springerpresse. Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch sieht das im Sozusagen-Interview ein bisschen anders. Er freut sich sogar, wenn man ihn so nennt.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Beleidigte Kartoffeln: Über die sprachliche Sprengkraft der Knolle ]
Heute sagen wir: Vielen Dank für Ihren Beitrag! Das meint natürlich den Rundfunkbeitrag, ohne den es dieses Magazin hier nicht gäbe, das meint aber auch, liebe Hörerinnen und Hörer, Ihre Zuschriften und Anregungen, Ihre Fragen und Ideen. Ein lieber Hörer, der uns immer wieder hilft, noch besser zu werden und noch mehr Freude an unserer Arbeit zu haben, ist Henry Ostberg - der uns heute mit seinem Besuch beehrt.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Jetzt müssen die Hörer schon selber ran ]
Lässt sich die Sprache der Liebe analysieren - und wenn ja, wie? Bedeutet die digitale Kommunikation den Untergang des Liebesbriefs? Und wie haben sich Kosenamen im Lauf der Jahrhunderte verändert? Diesen Fragen geht die Linguistin Eva Lia Wyss seit 25 Jahren auf den Grund - nicht etwa anhand der berühmten Briefe von Goethe oder Kafka, sondern anhand von mehr als 20.000 amourösen Botschaften von Unbekannten. Gesammelt werden all diese Dokumente im Liebesbrief-Archiv an der Uni Koblenz.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Ewig Dein, ewig mein, ewig uns: Sprache in Liebesbriefen ]
Welche Vergangenheitsform ist denn nun korrekt: Wir sind gesessen - oder wir haben gesessen? Beantwortet wird diese Hörerfrage von unserem Sprachexperten Vincenz Schwab, der sich in dieser Folge auch mit der Frage befasst, ob man "Beste Grüße" ausrichten kann, obwohl es nicht die Grußformel "Gute Grüße" gibt. Außerdem geht es um Kletterinnen und Wanderinnen - und ums Aufreger-Thema Nummer 1: das Gendern. Für die aktuellen "Sprachnachrichten" hat sich Sozusagen!-Kollege Tobias Stosiek angeschaut, was es mit der Genderklage bei Audi auf sich hat, wie es um die Mehrsprachigkeit in der EU steht und wie unverständlich deutsche Behördensprache wirklich ist.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Sein oder Haben? Das ist hier die Frage ]
"Das 'Moin' breitet sich aus", sagt Reinhard Goltz. "Und ich wage die Wette, dass in spätestens 30 Jahren 'Moin' auch in Bayern angekommen sein wird." Der Bremer Experte erzählt uns außerdem, ob es dem Plattdeutschen insgesamt so gut geht wie seiner Grußformel, warum bei einem Bundesligaverein "Löppt" auf dem Trikot steht - und wie Shakespeare auf Niederdeutsch klingt.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - De Huusmuus suust ut den Boom ]
Die Aussprache von Wörtern wie Honig oder König beschäftigt viele unserer Hörerinnen und Hörer: Spricht man die Endung -ig wirklich "-ich" aus, wie es im Radio zu hören ist? Wie sieht es mit der Pluralform Könige aus? Und wie soll man in Bayern dann den Kini nennen, etwa "Könich Ludwich"? - Höchste Zeit, den Sprachexperten Vincenz Schwab (Bayerische Akademie der Wissenschaften) mal wieder zu Rate zu ziehen. Im Sozusagen!-Gespräch beleuchtet er auch die Aussprache(n) von "speziellen" Fachbegriffen, löst die Verwirrung über die Bedeutungen von zeitgleich und gleichzeitig - und er begründet historisch fundiert, warum die Frage "Kann ich zur Toilette gehen?" durchaus korrekt ist.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - "Ständich ist von wenich Honich die Rede!" ]
Der heißblütige Captain Kirk und sein unterkühlter Nebenmann Spock, interkulturelle Begegnungen und interstellare Gefahren - klar, die Rede ist vom Raumschiff Enterprise. Die TV-Serie, die seit Mai 1972 in Deutschland zu sehen ist, hat auch eine irre Fantasiesprache hervorgebracht. Warum im Klingonischen nicht gegendert wird, welche Rolle Saarbrücken dabei spielt und was die Schotten mit all dem zu tun haben, das erzählt uns der Trekkie und Klingonisch-Kenner Lieven Litaer.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Sprich mit Klingonen, es wird sich lohnen ]
Der wohl größte Irrglaube unter Hörenden ist, dass die Gebärdensprache überall auf der Welt gleich ist - dabei gibt es weltweit mehr als 200 verschiedene! Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) war lange Zeit unterdrückt; erst 2002 wurde sie als eigenständige Sprache anerkannt. Höchste Zeit, sie sich einmal genauer anzusehen. Im Sozusagen!-Gespräch gibt die taube Journalistin Iris Meinhardt Einblicke in ihre Muttersprache: Wie setzt man eine Gebärde in den Plural? Gibt es eigentlich Dialekte? Und: Erhitzen Anglizismen und das Gendern auch die Gemüter der Gehörlosen? (Eine schriftliche Version finden Sie unter br.de/kultur)
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - "Gebärdensprache ist international" – von wegen! ]
Dass das N-Wort nicht mehr geht, ist klar. Doch nicht immer sind die sprachlichen Spuren von Kolonialismus und Rassismus so leicht zu identifizieren wie in diesem Fall. Das zeigt die Literaturwissenschaftlerin Susan Arndt in ihrem neuen Buch "Rassistisches Erbe". Bei uns erklärt sie nicht nur, wie man problematische Wörter entdeckt - sondern auch, wie man sie umgeht.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Wie umgehen mit dem rassistischen Erbe in unserer Sprache? ]
In dieser Folge geht es wieder um Aussprache und Ausdrucksweisen, die unseren Hörerinnen und Hörern auf die Nerven gehen: Warum häufen sich bei Fernsehmoderationen Konstruktionen wie "Kanzler Scholz, der reiste nach Paris"? Wie spricht man Journalismus korrekt aus? Und sind die Bezeichnungen "Shootingstar" und "Überflieger" nicht völlig unpassend - weil sie eigentlich das Gegenteil dessen bedeuten, was wir damit ausdrücken wollen? Sprachliche Phänomene - kurz erklärt (und erzählt!) von unserem Experten Vincenz Schwab!
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Von Überfliegern und Shootingsstars ]
Eine Hörerin ist genervt davon, dass ständig von der "Schulfamilie" die Rede ist - und fragt, was man mit dieser Bezeichnung eigentlich bezweckt. Unser Sprachexperte Vincenz Schwab (Bayerische Akademie der Wissenschaften), der den Begriff ebenfalls abgedroschen findet, gibt Antworten. Außerdem geht er der Frage nach, ob uns Fortbildungen oder Gespräche "Spaß machen" oder eher "Freude bereiten". Und er erklärt, wie man den Namenszusatz von Iwan dem Schrecklichen richtig beugt.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Wir sind eine (Schul-)Familie! ]
Seit jeher geht es im französischen Wahlkampf sprachlich derb zu: Man teilt aus, provoziert, spitzt zu. Und bei den großen politischen Veranstaltungen gilt es, der Menge mit Worten einzuheizen. Dabei setzen die Kandidierenden von extrem rechts und links bewusst auf populistische Strategien. Sie wettern etwa gegen "die da oben", schüren Ängste vor einem "Untergang Frankreichs" - und verwenden auch mal Kriegsmetaphorik. Wie radikal ist die Rhetorik in diesem französischen Wahlkampf? Und was bedeutet es, wenn der Präsident den vulgären Begriff "emmerder" verwendet? Das ordnet der Romanist und Linguist Franz Lebsanft in unserem Sprachmagazin ein.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Sprache im französischen Wahlkampf ]
Im Internet gibt es millionenfach geklickte Videos über zungenbrecherische deutsche Bandwurmwörter. Auch Mark Twain klagte bereits 1880 über Wortungetüme wie "Generalstaatsverordnetenversammlungen". Warum sind die Wörter im Deutschen so lang - und sind sie wirklich so viel länger als in anderen Sprachen? Zu diesen Fragen hat der Sprachwissenschaftler, Dozent und Linguistik-YouTuber Ralf Methling ein Buch geschrieben. In unserem Sprachmagazin gibt er Antworten.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Warum die Wörter im Deutschen so lang sind ]
Das Kopfschütteln gehört seit Jahrhunderten zur alltäglichen Verständigung. Doch der Nick-Schüttel-Code, wie es die Kommunikationswissenschaft nennt, kann für viele Missverständnisse sorgen, auch rein sprachlich betrachtet: Heißt es nun etwa "den Kopf schütteln" oder "mit dem Kopf schütteln"? Antworten von Vincenz Schwab von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
[mehr - zum Audio: Sozusagen! - Vincenz Schwab beantwortet Fragen der Hörer:innen ]
Soll unser Land wirklich mehrsprachig sein? So zumindest durfte es ja die Schriftstellerin Olga Grjasnowa neulich bei uns fordern. Wir schauen nun, was die Wissenschaft dazu sagt, genauer gesagt: Die Professorin Claudia Maria Riehl und ihre "Internationale Forschungsstelle für Mehrsprachigkeit".
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