Bayern 2 - radioWissen


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Download-Service Einsatz im Unterricht

Stand: 29.10.2013 | Archiv

Vorarbeit

Lernziele: Kenntnis der Biografie Molières, Erarbeitung der Leitmotive der Komödien, Einbettung der Themen in den sozialgeschichtlichen Hintergrund/die Zeit des 17. Jahrhunderts, Diskussion moralischer Werte am Beispiel "Der Menschenfeind" Hinführung zur Lektüre einer Komödie von Molière.
Begriffserfassung: Was sind Tugenden? Was sind Laster? Welche Werte/Tugenden sind den Schülerinnen persönlich wichtig? Welche Werte/Tugenden zählen heute in der Gesellschaft, in der Politik, in der Wirtschaft? (jeweils Stoffsammlung an der Tafel)

Einsatz im Unterricht

Hören: Die Schülerinnen und Schüler hören die Sendung.

Gruppenarbeit

Eine Gruppe der Schülerinnen und Schüler achtet auf biografische Stationen und Fakten. Die andere Gruppe notiert die Schwächen, Sünden etc., die in den Stücken Molières behandelt und in der Sendung genannt werden: z.B. Habgier, Eifersucht...
Im Anschluss werden zunächst die Fragen und Antworten zur Sendung gemeinsam durchgearbeitet:

Nacharbeit

Thema: Die Schwächen der Menschen
Einstiegsfrage: Warum hat Molière Komödien geschrieben? Molière hat gesagt: "Die Pflicht der Komödie ist, die Menschen zu bessern, indem man sie amüsiert. Ich habe in der Stellung, in der ich mich befinde, geglaubt, nichts Besseres tun zu können, als die Laster meines Jahrhunderts in lächerlichen Bildern darzustellen." (s. Zitat auf Arbeitsblatt 1.
Welche Laster bearbeitet Molière in seinen Komödien? (Stoffsammlung "Laster" an der Tafel)
1. Ergebnisse der Arbeitsgruppe 2 werden an der Tafel notiert: Habgier, Eifersucht, Eigensinn, Schwatzsucht, Boshaftigkeit, Treulosigkeit, Heuchelei, Geiz, Eitelkeit.
2. Zur Ergänzung kann Arbeitsblatt 1 eingesetzt werden (Liste der wichtigsten Stücke Molières mit kurzen Inhaltsangaben).
3. Welche Laster, Sünden, Schwächen können/wollen die SchülerInnen noch ergänzen?
4. Begriffsklärung: SchülerInnen nennen Beispiele für Heuchelei, Treulosigkeit usw.
5. Versuch einer Hierarchisierung. Welches ist das schlimmste Laster? Was sind lässliche Sünden? Diskussion.

Problematisierung: Die SchülerInnen werden in den Diskussionen bemerkt haben, dass die Grenzen fließend sind. Beispiel: Wann wird Zielstrebigkeit zum Eigensinn? Wann Sparsamkeit zum Geiz? Schmeichelei zur Heuchelei?

Arbeitsblatt 2 - Eingehende Problematisierung anhand eines Auszugs aus "Der Menschenfeind": Zwei SchülerInnen lesen die Szene mit verteilten Rollen.

Aufgabe: Gib die jeweiligen Argumente der beiden Seiten in eigenen Worten wieder.

Diskutiere: Wem würdest du eher zustimmen? Warum? Wenn das Ziel der Komödie ist, den Menschen zu bessern – wie verhält sich der bessere Mensch? Was zeichnet ihn deiner Meinung nach aus?

Zeitgeschichtlicher Hintergrund: Werte und Tugenden sind immer auch von der Zeit und Gesellschaft abhängig, in der man lebt. Wir leben heute in einer Demokratie. Molière lebte zu einer Zeit, in der der König einen absolutistischen Machtanspruch vertrat, gestützt durch die Kirche, denn die Herrschaft des Königs wurde mit dem göttlichen Willen begründet.

Filmtipps

Zur Einstimmung in die Zeit des 17. Jahrhunderts eignen sich zusätzlich Ariane Mnouchkines Historiendrama "Molière" aus dem Jahre 1978 und der Film des französischen Regisseurs Gérard Corbiau aus dem Jahr 2001 "Der König tanzt".

Vertiefung

Zur Wiederholung und Vertiefung der Kenntnisse über die Biografie Molières kann Arbeitsblatt 3 (Lebensstationen) eingesetzt werden.

Aufgabe: Bringe die Aussagen in die richtige Reihenfolge. Für die Bearbeitung (evtl. in Kleingruppen) können das Manuskript der Sendung, der Überblickstext und das Glossar herangezogen werden.

Schriftliche Hausaufgabe: Wie hat sich Molière in seinem eigenen Leben verhalten? Welche Vor- und Nachteile hatte es für ihn dabei, von der Gunst des Königs abhängig zu sein?


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