Bayern 2 - Das Kalenderblatt


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31. Oktober 2011 UN verkünden 7 Milliarden Menschen auf der Erde

Wie viele Menschen leben auf der Erde? Höchstens 13 Milliarden - glaubten Wissenschaftler vor rund 350 Jahren. Am 31. Oktober 2011 haben die Vereinten Nationen verkündet, dass inzwischen 7 Milliarden Menschen auf der Erde leben.

Stand: 31.10.2012 | Archiv

31 Oktober

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Autor(in): Yvonne Maier

Sprecher(in): Krista Posch

Redaktion: Thomas Morawetz

Fast wären wir Menschen doch noch ausgestorben. Nicht wegen Ozonloch oder Atomkrieg. Sondern wegen eines ganz normalen Vulkanausbruchs. Das war vor gar nicht allzu langer Zeit, jedenfalls erdgeschichtlich betrachtet. 75.000 Tausend Jahre ist es her, dass der Supervulkan Toba auf dem heutigen Sumatra in die Luft geflogen ist. Staub und Rauchpartikel verdunkelten über Jahre hinweg den Himmel. Es kam zu einer Eiszeit, die nur 1.000 bis 10.000 Menschen weltweit überlebt haben sollen. Das behaupten zumindest einige Anthropologen seit den 1990er-Jahren. 

Gewimmel und Gewusel

Auf jeden Fall hat sich die Menschheit seitdem wieder erholt und es zu einer beachtlich hohen Anzahl geschafft. Das war schon unseren Vorfahren in der frühen Neuzeit klar. Der Holländer Antoni van Leeuwenhoek zum Beispiel hat im Jahr 1677 das erste funktionsfähig Mikroskop entwickelt. Das konnte immerhin schon 80-fach vergrößern. Leeuwenhoek nahm sich einen Wassertropfen, tropfte ihn sich vor die Linse und blickte als erster Mensch in den Mikrokosmos hinein. Und der bestand aus einem einzigen Gewimmel und Gewusel. Mindestens so viele Lebewesen wie in ganz Holland Menschen leben - in einem einzigen Tropfen Wasser, das war Antoni van Leeuwenhoeks erste Schätzung. Also etwa 1 Millionen.

Der Blick in die Mikrowelt war für Leeuwenhoek eine Initialzündung: Wenn schon so viele Lebewesen in einem einzigen Wassertropfen leben - wie viele Menschen leben dann eigentlich auf der Erde? Bis dato hatte das keiner nachgezählt. Leeuwenhoek studierte Landkarten und machte eine erste Hochrechnung: Das bewohnbare Land auf der Erde war demnach etwa 13.000 mal so groß wie die Fläche Hollands. Nun ging er nicht davon aus, dass die ganze Welt so eng bevölkert sein würde, wie seine Heimat, ganz klar. Und darum könnten auf der ganzen Welt nicht mehr als 13 Milliarden Menschen leben. Eine sehr optimistische Schätzung.

Immer mehr

Historiker gehen heute davon aus, dass zu Antoni van Leeuwenhoeks Zeit nur rund eine halbe Milliarde Menschen gelebt haben. Bis wir überhaupt einmal die erste Milliarde überschritten, musste erst das Jahr 1804 anbrechen. 123 Jahre später waren es dann schon zwei und seitdem wächst die Weltbevölkerung in einem atemberaubenden Tempo an. Seit dem 31. Oktober 2011 ist es offiziell: Es tummeln sich sieben Milliarden Menschen auf der Erde, sagen die Vereinten Nationen.

Das klingt nach einer unglaublich hohen Zahl. Doch im Grunde genommen wäre Platz für alle da. Würden wir so eng aufeinander leben, wie die Pariser Bevölkerung, dann hätten alle sieben Milliarden Menschen alleine in Frankreich Platz.

Natürlich weiß keiner wirklich genau, ob wir nur sechseinhalb Milliarden Menschen sind oder schon acht. Denn nur ein Bruchteil der Bewohner der Erde ist zahlenmäßig genau erfasst. Alles sind Hochrechnungen. Eines ist aber klar: Momentan werden wir immer noch mehr. Dabei gab es schon in den 1950er-Jahren apokalyptische Vorhersagen, für den Fall, dass es noch mehr Menschen werden. Doch bislang ist noch immer alles gut gegangen. Bislang.

Übrigens: Forscher haben mittlerweile auch ausgerechnet, wie viele Menschen seit unserer Entstehung jemals geboren worden sind. Das Ergebnis: Etwa 100 Milliarden Vorfahren haben schon auf dieser Erde gelebt. Da machen ein paar Milliarden mehr oder weniger nichts mehr aus, oder?


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