Bayern 2 - Hörspiel


0

Destruktionskunst – Destruction In Art Destruction In Art Symposium (9.–11. September 1966)

Stand: 19.11.2008 | Archiv

Raphael Montañez Ortiz, De-Struction Ritual: Henny-Penny-Piano-Sacrifice-Concert, 1967 | Bild: Raphael Montañez Ortiz

"Ich betete, als ich meine verchromte Axt schwang [...]. etwa fünfzehn Minuten vergingen, bis das Piano mich durch das Splittern des Sperrholzes anschrie..."

Raphael Montañez Ortiz

Ein Mann zerschlägt ein Klavier, ein anderer hackt ein Loch in den Kellerfußboden, ein totes Lamm wird zerfleischt oder ein Musiker zertrümmert in einem finalen Akt seine E-Gitarre. Kunst, die mit Zerstörung arbeitet, steht nicht selten unter Verdacht, auf billige Schockeffekte abzuzielen, obwohl das Motiv der Destruktion eine zentrale Rolle in der Kultur des 20. Jahrhunderts spielt. Der Künstler Gustav Metzger zählt zu den Gründern der Destruktionskunst und initiierte 1966 das inzwischen legendäre Destruction In Art Symposium in London, welches alleine schon durch seine Teilnehmerliste – mit Yoko Ono, Wolf Vostell, Al Hansen, Hermann Nitsch, Peter Weibel, Raphael Montañez Ortiz u.v.m. – als eine der wichtigsten Zusammenkünfte der Kunst der 1960er Jahre gelten kann.

Peter Weibel unternimmt den Versuch, die nachhaltigen Auswirkungen des Symposiums mit all seinen Performances zu verfolgen, und der Frage nachzugehen, welche künstlerischen Funktionen das Motiv der Zerstörung bis heute haben kann. Das Gespräch wurde aufgezeichnet auf der Veranstaltung Destruktionskunst - Destruction In Art im Haus der Kunst am 19.11.2008, Moderation: Julian Doepp.


0