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Umarmungen Wenn Sie sich so oft umarmen, ist Ihre Beziehung glücklich

Nicht jeder Mensch mag sie, aber brauchen tun wir sie alle: Umarmungen. Besonders in Liebesbeziehungen sollten wir uns öfter umarmen. Wie oft und warum, das erfahren Sie hier.

Von: Nadine Lang

Stand: 13.02.2024

Ein Paar lächelt in die Kamera. Die Frau wird von ihrem Partner Huckepack durch den Wald getragen. | Bild: mauritius images / Fabio and Simona

Umarmungen tun uns gut. Dabei wird nicht nur das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet - das uns mit einem guten Gefühl versorgt und unser Wohlbefinden steigert -, Umarmungen stärken wissenschaftlich erwiesen auch unser Immunsystem, verringern Stress und helfen uns, zu entspannen. Sie können uns sogar vor Erkältungen schützen. Und wer seinen Partner oder seine Partnerin häufig und länger umarmt, kann auch seine Liebesbeziehung dadurch stärken.

So hat eine Studie der Birmingham Universität in New York herausgefunden, dass Umarmungen und Kuscheln in einer Beziehung helfen, diese mehr wertzuschätzen. Dabei wurden 184 heterosexuelle Paare getrennt voneinander unter anderem über das Maß an Berührungen, den Austausch von Zärtlichkeiten im Beziehungsalltag als auch ihre Zufriedenheit in der bestehenden Beziehung befragt. Ein Fazit der Studie war unter anderem, dass ein stärkerer Austausch von Zärtlichkeiten und Umarmungen dafür sorgt, dass der Partner oder die Partnerin, der oder die umarmt wird, die Bemühungen des Gegenübers erkennt und wertschätzt. Damit wurde die Beziehung an sich auch mehr gewertschätzt.

Mehr Umarmungen, mehr Oxytocin

In einer anderen Studie aus dem Jahr 2005 wurden 59 Frauen im Alter von 20 bis 49 Jahren mit ihren Partnern untersucht. Zu Beginn der Studie wurden die Paare für 30 Minuten voneinander getrennt. Danach schauten die Pärchen für 10 Minuten einen romantischen Film und wurden dazu ermuntert, dabei Händchen zu halten. Am Ende der gemeinsamen 10 Minuten sollten sich die Paare für etwa 20 Sekunden umarmen. Nachdem die Partner den Raum wieder verlassen hatten, wurden die Frauen einem Stresstest unterzogen. Davor, währenddessen und danach wurde bei ihnen unter anderem der Oxytocinwert gemessen. Ebenfalls wurden die Frauen während des Stresstests dazu befragt, wie oft sie von ihren Partnern im Alltag umarmt werden. Dabei zeigte sich, dass Frauen, die häufiger von ihren Partnern umarmt werden, einen höheren Oxytocin-Level haben als Frauen, die weniger oft umarmt werden.

Umarmungsforscher und Autor von "Die Psychologie und Neurowissenschaft der Umarmung" Sebastian Ocklenburg erläutert in eben diesem Werk, dass eine durchschnittliche Umarmung etwa 3,17 Sekunden dauert. Bei Menschen in einer Liebesbeziehung fallen Umarmungen meist deutlich länger aus. Umarmungen, die fünf oder zehn Sekunden dauern würden, seien laut einer zitierten Studie emotional angenehmer als eine Umarmung, die nur eine Sekunde andauert. Und wenn dann noch mindestens fünf mal am Tag eine Umarmung stattfinde, dann könne eine Beziehung auch lange halten.

Mit diesem einfachen Trick können Sie Ihre Beziehung ebenfalls stärken: Beziehung stärken in 270 Sekunden

Noch mehr spannende Vorgänge in unserem Körper erläutert Neurowissenschaftler Henning Beck in dieser Episode der Blauen Couch:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/henning-beck-neurowissenschaftler-ueber-die-intelligente-nutzung-des-gehirns/bayern-1/12832019/


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