Preisgekrönte Doku Sir Georg Solti
Georg Wübbolt nähert sich in seiner Dokumentation "Für mein Leben habe ich kämpfen müssen" einem der größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts: Sir Georg Solti. Der beim International Television Festival „Golden Prague 2013“ mit dem Grand Prix ausgezeichnete Film wird am Donnerstag, 31. Oktober, um 23.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.

In der 2012, zum 100. Geburtstag von Sir Georg Solti, entstandenen Dokumentation von Georg Wübbolt kommen Interview-Partner zu Wort, die in enger Beziehung mit dem Dirigenten standen und sehr persönliche Einblicke gewähren: Lady Valery Solti, Charles Kaye, Valery Gergiev, Christoph von Dohnányi, Sir Peter Jonas, Clemens Hellsberg, Ewald Markl, Norman Lebrecht und andere.
Georg Solti wuchs als Sohn jüdischer Eltern in Budapest auf, studierte Klavier, Komposition und Dirigieren bei Bartók, Dohnányi, Kodály und Leo Weiner an der Liszt-Akademie in Budapest. Obwohl er bei seinem Konzertdebüt als Pianist auftrat, wurde er von der Budapester Oper wenig später als Dirigent engagiert. 1937 ernannte Toscanini ihn zu seinem Assistenten für die Salzburger Festspiele. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zwangen die ungarischen Judenpogrome Solti 1939 zur Emigration in die Schweiz, wo er jedoch nicht als Dirigent auftreten durfte. Das hatte zur Folge, dass er seinen Lebensunterhalt als Pianist verdiente und 1942 beim Concours International in Genf den ersten Preis gewann.
Im Jahr 1946 wurde Solti von der amerikanischen Militärregierung aufgefordert, in München eine Aufführung von Beethovens Fidelio zu dirigieren. Der große Erfolg dieser Darbietung führte zu seiner Ernennung zum Leiter der Münchner Staatsoper. Weitere Engagements an die Frankfurter Oper und an das Königliche Opernhaus Covent Garden London folgten. Trotz der schwierigen Bedingungen - praktisch überall musste er zu Beginn seiner Engagements gegen Vorurteile ankämpfen - führte er jedes Haus zur Weltspitze. Danach folgten Erfolge in Wien, Bayreuth, Berlin. Schließlich begann seine bemerkenswerte Partnerschaft mit dem Chicago Symphony Orchestra (1970 bis 1989), mit dem er über tausend Konzerte bestritt und mehr als hundertfünfzig Plattenaufnahmen einspielte.
Die Jury des International Television Festivals 2013 begründete ihre Entscheidung, Georg Wübbolt für diese Dokumentation den "Grand Prix" zu verleihen:
"Selten verrät ein Dokumentarfilm so viel über Leben und Werk eines der großartigsten Dirigenten unserer Zeit."