Presse - Pressemitteilungen


29

"Lebenslinien" Dokumentation über Corinna Ponto

Die Lebenslinie "Für mich wird es nie vorbei sein" ist einer der ersten Filme, der die Geschichte eines mittelbaren Opfers der RAF erzählt. Die BR-Autorin Evelyn Schels begleitete Corinna Ponto, die Tochter des 1977 ermordeten Jürgen Ponto, auf ihrer Reise in die Vergangenheit. Erstmals spricht auch Ignes Ponto, Corinnas Mutter, vor der Kamera. Mit großer Offenheit erinnert auch sie sich an den schlimmsten Moment ihres Lebens.

Stand: 27.03.2013

Lebenslinien: Für mich wird es nie vorbei sein - Corinna Ponto | Bild: BR/Ralf Hackner

Der 30. Juli 1977 erschüttert das Leben von Corinna Ponto. Es ist der Tag, an dem ihr Vater Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank und Berater von Kanzler Helmut Schmidt, von Terroristen der RAF ermordet wird. Den Zugang verschaffte Susanne Albrecht, die Tochter enger Freunde. Sie erschlich sich zusammen mit ihren RAF-Komplizen Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt Zutritt zum Haus von „Onkel Jürgen", den Mohnhaupt dann im Wohnzimmer mit mehreren Schüssen niederstreckte. Corinna war damals 20.

Corinna Ponto in New York

Der Film erzählt, wie Corinna Ponto versucht, sich ein neues Leben aufzubauen. Sie zieht nach New York, wird Opernsängerin und gründet eine Familie. Sie will kein Opfer sein, bemüht sich, alles zu verdrängen. Doch die Geschichte holt sie immer wieder ein. Als sie 2007 einen Brief von Susanne Albrechts Schwester Julia erhält, kommt es zu einer schrittweisen Annäherung der Tochter des Opfers und der Schwester der Täterin. Schließlich entwickeln die beiden ein gemeinsames Buchprojekt. Erst jetzt will Corinna Ponto sich erinnern und mehr wissen.

Die BR-Autorin Evelyn Schels begleitete Corinna Ponto auf ihrer Reise in die Vergangenheit. Gemeinsam besuchen sie unter anderem das Gefängnis Stuttgart-Stammheim, in dem sie bei mehreren Prozessen gegen RAF-Terroristen in den achtziger Jahren als Zeugin aussagen musste. „Ich kann mich nicht erinnern, wie ich hier ausgesagt habe", sagt sie. „Ich hatte einen kompletten Blackout. Nur der Hohn der Zuschauer ist noch in meinem Kopf." Sie treffen Julia Albrecht und reisen nach New York, in die Stadt, in der Corinna Ponto versuchte, den schweren Schicksalsschlag zu vergessen.

Lebenslinie: „Für mich wird es nie vorbei sein - Corinna Ponto"

Montag, 15. April 2013, 21.00 Uhr
Bayerisches Fernsehen
Eine Dokumentation von Evelyn Schels
Redaktion: Petra Felber, Christiane v. Hahn

Auch mit zahlreichen Archivaufnahmen nimmt die BR-Dokumentation „Für mich wird es nie vorbei sein“ den Zuschauer mit in eine der schwersten Krisen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, in der die RAF nicht nur auf Jürgen Ponto ein Attentat verübte, sondern auch Hanns-Martin Schleyer ermordete und die Lufthansa-Maschine „Landshut“ entführt wurde.


29