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Politischer Rückblick auf 2016 "Dossier Politik" mit Kurt Kister und Ulrich Wilhelm

2016, ein Jahr, das es in sich hatte: Trump, Brexit, die Erfolgswelle der AfD und kurz vor Jahresende der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Wie konnte es dazu kommen? Und wie wirken sich diese Ereignisse und Phänomene auf unsere Zukunft aus? Darum geht es am Mittwoch, 21. Dezember 2016, im "Dossier Politik" in Bayern 2. Steffen Jenter spricht über diese Themen des Jahres 2016 mit Kurt Kister, dem Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, und mit Ulrich Wilhelm, dem Intendanten des Bayerischen Rundfunks.

Stand: 20.12.2016

Kurt Kister, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung und Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks | Bild: picture-alliance/dpa; Montage: BR

Kein Jahr wie jedes andere: diese Bilanz für 2016 steht schon fest. Manche Betrachter sehen sogar schon ihre gewohnte Welt aus den Angeln gehoben. Kurz vor Weihnachten der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin mit vielen Toten und Verletzten. Warum ist diese Tat passiert?

Dazu Kurt Kister in der Sendung: "Wir werden angegriffen, weil wir so leben, wie wir sind. Weil wir sehr vielfältig leben. Weil wir anders leben als andere Leute, die uns deswegen angreifen. Es wäre eine falsche Reaktion, wenn wir nun nachgeben. Wir dürfen nicht anders werden, wir müssen so bleiben wie wir sind. Das sind wir." Ulrich Wilhelm sieht das ähnlich: "Wir sind aus den Lehren der Geschichte heraus die Gesellschaft, die wir sind: eine offene, auf Grundrechten, auf Rechtstaatlichkeit, auf demokratischen Prinzipien beruhende Gesellschaft, die auch eine einzigartige Erfolgsgeschichte zu verzeichnen hat, eben, weil sie auf die Freiheit setzt."

Im "Dossier Politik" spricht Steffen Jenter mit Kister und Wilhelm auch über die Wahl in den USA und die Entscheidung der Briten, aus der EU auszutreten. Ist der Brexit womöglich auch der Anfang vom Ende der Europäischen Union? Ulrich Wilhelm meint dazu: "Europa kann immer nur so viel an Gemeinsamkeit pflegen, wie es dem Konsens der jeweils gewählten Regierungen entspricht. Wenn es eine wachsende Zahl von Regierungschefs gibt, die den Kurs so nicht mehr mittragen können, dann sind Korrekturen fällig. Die Grundidee allerdings eines Kontinents, der sich nicht in blutigen Kriegen und einem permanenten Jeder-gegen-Jeden erschöpft und ruiniert, diese Grundidee bleibt. Und sie ist auch im Lebensgefühl einer riesigen Mehrheit von Menschen in Europa unverändert lebendig und gegenwärtig." 

In Deutschland wird Kanzlerin Merkel am Tag der Deutschen Einheit 2016 als Volksverräterin beschimpft. Bei fünf Landtagswahlen erlebt die AfD eine Erfolgswelle, während die etablierten Parteien abgestraft werden. Kister sieht als Ursache für den Vertrauensverlust, dass viele Menschen sich von den anderen Parteien nicht mehr vertreten fühlen: "Die AfD wird ja nicht gewählt, weil das politische Programm so brillant wäre, sondern sie wird gewählt, weil eine Minderheit der Meinung ist, es läuft vieles falsch, und wir müssen dagegen ein Zeichen setzen. Sie wird gewählt, weil sie die 'Dagegen-Partei' ist."

Mehr im politischen Rückblick auf 2016 im "Dossier Politik" am Mittwoch, 21.12.2016, von 21.05 bis 22.00 Uhr auf Bayern 2.


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