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Deutscher Filmpreis 2022 Freude über 12 Lolas für Koproduktionen des BR

Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises am 24. Juni 2022 in Berlin sind die BR-Kinokoproduktionen "Lieber Thomas" und "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" mit 12 Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet worden. Das Drama "Lieber Thomas" über den aus der DDR stammenden Schriftsteller Thomas Brasch erhielt neun Lolas, darunter die Lola in Gold für den Besten Spielfilm. "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" wurde mit drei Lolas ausgezeichnet, darunter die Lola in Silber für den Besten Spielfilm.

Stand: 24.06.2022

Albrecht Schuch als Thomas Brasch und Jella Haase als Katarina in einer Szene des Films "Lieber Thomas" | Bild: BR/NDR/WDR/Zeitsprung Pictures GmbH/arte/Peter Hartwig

"Der Bayerische Rundfunk gewinnt mit seinen Kinokoproduktionen regelmäßig wichtige Preise, und die Filme sind auf nationalen und internationalen A-Festivals zu sehen. Damit zeigt der BR eine sichere Hand für den künstlerischen Film. Wir sind glücklich, sowohl bei 'Lieber Thomas' als auch bei 'Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush' dabei zu sein und freuen uns jetzt umso mehr für und mit den Machern über diese wunderbaren Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis! Wir gratulieren allen Beteiligten der ausgezeichneten Filme aufs Allerherzlichste!"

Bettina Ricklefs, BR-Programmbereichsleiterin Spiel-Film-Serie

"Lieber Thomas" (NDR, BR, WDR, ARTE)

Bester Spielfilm: Gold
Beste Regie: Andreas Kleinert
Bestes Drehbuch: Thomas Wendrich
Beste männliche Hauptrolle: Albrecht Schuch
Beste weibliche Nebenrolle: Jella Haase
Beste Kamera / Bildgestaltung: Johann Feindt
Bester Schnitt: Gisela Zick
Bestes Szenenbild: Myrna Drews
Bestes Kostümbild: Anne-Gret Oehme

Filminfos zu "Lieber Thomas"
Regie: Andreas Kleinert
Drehbuch: Thomas Wendrich
Darstellende: Albrecht Schuch, Jella Haase, Peter Kremer, Jörg Schüttauf, Anja Schneider, Ioana Iacob, Emma Bading, Joel Basman u. a.
Redaktion: Christian Granderath (NDR), Claudia Simionescu (BR), Frank Tönsmann (WDR), Andreas Schreitmüller (ARTE)
Produktion: Zeitsprung Pictures (Produzenten: Michael Souvignier, Till Derenbach) in Koproduktion mit NDR, BR, WDR und ARTE, gefördert von Film und Medienstiftung NRW, Medienboard Berlin-Brandenburg, DFFF, BKM und FFA

Die DDR ist noch jung, aber Thomas Brasch (Albrecht Schuch) passt schon nicht mehr rein. Es ist vor allem sein Vater Horst (Jörg Schüttauf), der den neuen, deutschen Staat mit aufbauen will. Doch Thomas, der älteste Sohn, will lieber Schriftsteller werden. Thomas ist ein Träumer, ein Besessener und ein Rebell. Schon sein erstes Stück wird verboten und bald fliegt er auch von der Filmhochschule. Als 1968 die sowjetischen Panzer durch Prag rollen, protestiert Brasch mit seiner Freundin Sanda (Ioana Jacob) und anderen Studenten in den Straßen Berlins – und rennt vor die Wand. Sein eigener Vater verrät ihn an die Stasi und schickt ihn damit ins Gefängnis. Auf Bewährung entlassen, arbeitet Brasch hart, liebt und leidet und schreibt über die Liebe, die Revolte und den Tod. Aber mit einem wie ihm kann man in der DDR nichts anfangen. Ohne Aussicht, gehört zu werden, verlässt Thomas mit der Frau, die er liebt (Jella Haase), die Heimat, die ihm keine war. Im Westen wird er bejubelt und seine Bücher werden Bestseller. Doch Brasch lässt sich nicht vereinnahmen. Er ist weit davon entfernt, Ruhe zu geben.

 

"Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" (NDR, BR, rbb, Radio Bremen, ARTE)

Bester Spielfilm: Silber
Beste weibliche Hauptrolle: Meltem Kaptan
Beste männliche Nebenrolle: Alexander Scheer

Filminfos zu "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush"
Regie: Andreas Dresen
Drehbuch: Laila Stieler
Darstellende: Meltem Kaptan, Alexander Scheer, Nazmi Kirik, Sevda Polat, Abdullah Emre Oztürk, Charly Hübner, Jeanette Spassova, Abak Safaei-Rad, Alexander Hörbe
Redaktion: Christian Granderath (NDR), Carlos Gerstenhauer (BR), Cooky Ziesche (rbb), Annette Strelow (Radio Bremen), Andreas Schreitmüller (ARTE), Olivier Père (ARTE France), Rémy Burah (ARTE France)
Produktion: Pandora Film Produktion (Produzent: Christoph Friedel) mit Iskremas und Cinema Defacto in Koproduktion mit NDR (federführend), rbb, BR, RB sowie in Zusammenarbeit mit ARTE und ARTE France Cinema, gefördert von Film- und Medienstiftung NRW, DFFF, FFA, BKM, Medienboard, Nordmedia und CNC (Frankreich)

Murat ist weg. Inhaftiert im US-Gefangenenlager Guantanamo. Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan), Bremer Hausfrau und liebende Mutter, versteht die Welt nicht mehr. Geht zur Polizei, informiert Behörden und verzweifelt fast an ihrer Ohnmacht. Bis sie Bernhard Docke (Alexander Scheer) findet. Der zurückhaltende, besonnene Menschenrechtsanwalt und die temperamentvolle, türkische Mutter – sie kämpfen nun Seite an Seite für die Freilassung von Murat. Papier ist geduldig, Rabiye ist es nicht. Eigentlich möchte sie nur zurück zur Familie in ihr Reihenhaus und wird doch immer wieder in die Weltgeschichte katapultiert. Sie zieht mit Bernhard bis vor den Supreme Court nach Washington, um gegen George W. Bush zu klagen. Bernhard gibt dabei auf sie acht. Und Rabiye bringt ihn zum Lachen. Mit Herz und Seele. Mit letzter Kraft. Und am Ende geschieht, was niemand mehr für möglich hält.


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