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Sendungen Albert Camus zum 100. Geburtstag

Albert Camus, der große Denker der Freiheit, wurde vor 100 Jahren, am 7. November 1913, geboren. Bayern 2 würdigt den Philosophen und Widerstandskämpfer, der 1957 den Nobelpreis für Literatur erhielt, mit mehreren Sendungen. BR-alpha widmet Camus eine Ausgabe der Reihe "Klassiker der Weltliteratur".

Stand: 24.10.2013

Albert Camus nach der Vergabe des Nobelpreises mit einigen seiner Bücher | Bild: picture-alliance/dpa

Berühmt machte ihn der Roman „Die Pest“, den Albert Camus (7.11.1913 – 4.1.1960) im Jahr 1947 veröffentlichte. Für seine Leser war das Buch die perfekte Allegorie auf die deutsche Besatzung Frankreichs. Aber es geht darin nicht nur um den Zweiten Weltkrieg. Es geht um das Lebensgefühl des Absurden schlechthin, das die Philosophie  des Autors prägt. „Da die Weltordnung durch den Tod bestimmt wird, ist es für Gott vielleicht besser, dass man nicht an ihn glaubt und mit aller Kraft gegen den Tod kämpft, ohne die Augen zu diesem Himmel zu erheben, der schweigt“, lässt Camus die zentrale Figur des Romans, den Arzt Rieux, sagen.

Das Absurde besteht für Camus im Streben des Menschen nach Sinn, wo doch, seiner Ansicht nach, die Welt und das Leben sinnlos sind. Aber nicht passive Verzweiflung ist seine Antwort, sondern Auflehnung und Revolte.

In dem Essay „Der Mensch in der Revolte“ setzt sich Camus mit dem Unterschied zwischen Revolution, Rebellion und Revolte auseinander und entlarvt die prägenden politischen Utopien seit Anfang des 19. Jahrhunderts als Konstruktionen von Gewalt und Legitimationen von Mord. Der abschließende Teil dieses langen Essays, den Camus mit Das mittelmeerische Denken überschrieb, ist eine abermalige Absage an die Theorie sinnvoll ablaufender Geschichte.

Als französischen Journalisten und Widerstandskämpfer, der an den neuen Gräben und Abgründen der Nachkriegszeit fast zugrunde geht, porträtiert Simone de Beauvoir Camus in ihrem Roman „Les Mandarins de Paris“. Im Mittelpunkt des Buchs steht die Dreierkonstellation, die auch die französische Intellektuellenszene der Zeit prägte: Albert Camus – Jean-Paul Sartre – Simone de Beauvoir. Im richtigen Leben kam es zwischen den beiden Männern zum endgültigen Bruch, in der Fiktion malt Beauvoir eine Versöhnung aus.


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