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Auszeichnung BR gratuliert Filmemacher Daniel Harrich und Dokumentarfilmerin Sybille Krafft zum Bundesverdienstkreuz

Der Münchner Regisseur und Investigativjournalist Daniel Harrich sowie die Ickinger Historikerin und Dokumentarfilmerin Dr. Sybille Krafft sind am 7. März 2024 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wurde ihnen von Kunstminister Markus Blume in München überreicht.

Stand: 08.03.2024

Dr. Sybille Krafft und Daniel Harrich | Bild: Collage BR / Markus Konvalin

Daniel Harrich hat zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk zahlreiche Filme realisiert, zuletzt "Am Abgrund" (SWR/WDR/BR/SR), der am vergangenen Mittwoch erfolgreich im Ersten lief und noch in der ARD Mediathek verfügbar ist. Sybille Krafft hat sich neben ihrer Arbeit als Historikerin und Denkmalschützerin einen Namen als langjährige Autorin für die Reihe "Unter unserem Himmel" gemacht.

Bundesverdienstkreuz für Daniel Harrich

"Daniel Harrich und der BR sind seit vielen Jahren eng miteinander verbunden. Er ist investigativer Journalist und Filmemacher zugleich, denn er weiß wie kein anderer die dunkelsten Ecken der Gesellschaft auszuleuchten und dabei meisterhaft zu erzählen. Er hat seine Filme u. a. über das Oktoberfest-Attentat, Wasserknappheit, Waffenhandel und aktuell über einen Korruptionsskandal im Europarat gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk realisiert. Seine Themen sind gesellschaftlich relevant und oft Auslöser für politische Debatten und Konsequenzen. Der Politthriller 'Am Abgrund' erreicht derzeit in der ARD Mediathek ein großes Publikum. Wir freuen uns auf weitere brisante Themen in der Zukunft!"

Bettina Ricklefs, BR-Programmbereichsleiterin Spiel-Film-Serie

Harrichs investigative Spielfilme, die er auch immer mit begleitenden Dokumentationen flankiert, haben stets brisante Inhalte zum Thema und ziehen oft politische Konsequenzen nach sich.

So setzte er sich 2013 in "Der blinde Fleck" mit dem Oktoberfest-Attentat von 1980 auseinander. In seinem Film "Meister des Todes“ von 2015 erzählte Harrich von deutschen Waffenexporten nach Mexiko. 2017 realisierte er den Film "Gift“ mit der begleitenden, investigativen Dokumentation "Gefährliche Medikamente – gepanscht, gestreckt, gefälscht". 2018 beschäftigte er sich in "Saat des Terrors" mit der Rolle der Geheimdienste bei der Globalisierung des Terrors und 2022 in "Bis zum letzten Tropfen" mit der zunehmenden Wasserknappheit. In seinem aktuellen Film "Am Abgrund“, der im Rahmen des ARD-Thementags "#unsere Erde – Kampf um Rohstoffe" lief und in der ARD Mediathek abrufbar ist, erzählt Daniel Harrich, wie bei der Jagd nach kritischen Rohstoffen Menschenrechte verletzt und Politiker bestochen werden. Alle diese Filme entstanden gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk.

Für seine Filme wurde Daniel Harrich bereits vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Grimme-Preis, zweimal mit dem Marler Menschenrechtspreis, dem Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke und dem Bayerischen Fernsehpreis.

Bundesverdienstkreuz für Dr. Sybille Krafft

"Was für eine großartige und verdiente Auszeichnung! Zu der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande gratuliere ich sehr herzlich. Seit Jahrzehnten hat Sybille Krafft nicht nur das Programm des BR und vor allem die Sendereihe 'Unter unserem Himmel' mit ihren fundierten und kenntnisreichen Filmen bereichert, sondern sich auf vielen verschiedenen Ebenen für wichtige gesellschaftliche Belange mit viel Leidenschaft und Herzblut engagiert – ein Engagement, das nun seine verdiente Anerkennung findet."

Corbinian Lippl, BR-Redaktionsleiter Heimat und Volkstheater

Als promovierte Historikerin ist Sybille Krafft in der Reihe "Unter unserem Himmel" zu einer "Chronistin des Wandels" geworden, denn ihre Filme drehen sich immer wieder um die enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen im vergangenen Jahrhundert. Allerdings ohne "erhobenen Zeigefinger" und ohne wissenschaftliche Fachsimpelei, sondern auf unterhaltsame, zugängliche Art. Ihre Filme lassen das Lebensgefühl und den Zeitgeist früherer Generationen aufleben, wie z. B. "Damals in Bayern angekommen" (2022) oder "Damals in Nürnberg" (2013)". In ihrer "Himmel"-Reihe "Leben mit einem Denkmal" erzählt sie die Geschichte von Bauernhäusern, Mühlen, Türmen oder Bahnhöfen. Zahlreiche ihrer Denkmal-Dokumentationen sind aktuell in der ARD Mediathek verfügbar, etwa "Erfolgsgeschichten" oder "Stallgeschichten", beide von 2023. Als Moderatorin für ARD alpha (früher BR-alpha) führte Krafft zwischen 2007 und 2017 zahlreiche Zeitzeugen-Gespräche.

Für ihre Dokumentation "Burggeschichten – Leben mit einem Denkmal" (auch in der ARD Mediathek) wurde Sybille Krafft im November 2011 mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet. Im Juni 2017 bekam sie aufgrund "besonderer Verdienste um den Denkmalschutz in Bayern" die Bayerische Denkmalschutzmedaille.

Das Bundesverdienstkreuz erhält Sybille Krafft für ihr herausragendes langjähriges und außerordentlich erfolgreiches Engagement im Bereich des kulturellen Erbes Bayerns sowie für eine lebendige und dauerhafte Erinnerungskultur. Dazu gehört auch ihr unermüdlicher Einsatz für den Erhalt von Denkmälern wie des historischen BADEHAUSES in Wolfratshausen, welches von den Nationalsozialisten als Teil einer Mustersiedlung für Rüstungsarbeiter errichtet worden war.


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