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Blaue Couch Unternehmer Richard Oetker zu Gast

Der Unternehmer Richard Oetker (60) erzählte Gabi Fischer in einem Interview für die „Blaue Couch", das am Sonntag, 11. Dezember 2011 auf Bayern 1 gesendet wird, 35 Jahre nach seiner Entführung von seinem Martyrium. Er sprach über sein Leben danach und wie er sich heute beim „Weißen Ring" für Opfer von Verbrechen einsetzt.

Stand: 06.12.2011

Richard Oetker und Gabi Fischer | Bild: BR

06 Dezember

Dienstag, 06. Dezember 2011, 10:34 Uhr

Pressekontakt:

Anna.Martin@br.de

Im Verlauf des Interviews sagt Oetker zum Thema Hass:
"Ich habe noch nie einen anderen Menschen gehasst. (...) Für mich ist Hass eigentlich nur falsch gebundene Energie."

Über den Täter Dieter Zlof sagt er:
"Er hat mich nicht umgebracht. Ich glaube, ein eiskalter Mensch würde anders vorgehen."

Über die nach der Entführung notwendige, äußerst schmerzhafte Hüft-OP bei vollem Bewusstsein erzählt Oetker:
"Man konnte mich nicht narkotisieren. (...) Um einen Streckverband anzulegen, musste man beide Knie durchbohren."

Schließlich redet Oetker mit Gabi Fischer auch über sein Engagement für Verbrechensopfer beim „Weißen Ring", wobei er anmerkt:
"Ganz außer Acht gelassen werden die so genannten Sekundär-Opfer, also die Familien. (...) Die haben oft mehr zu leiden. (...) Die werden überhaupt nicht thematisiert."

Hintergrund:

Es ist der 14. Dezember 1976 gegen 18:45 Uhr. Dieter Zlof entführt den Studenten Richard Oetker auf dem Parkplatz der Universität Weihenstephan. Die 1,94 m große Geisel wird in einer nur 1,45 m langen und 70 cm breiten Holzkiste gefangen gehalten. Infolge eines Stromschlages bricht sich Oetker zwei Brustwirbel und beide Hüftgelenke. Nach der Übergabe von 21 Millionen DM kommt er am 16. Dezember frei. 1980 verurteilt ein Gericht in einem Indizienprozess Dieter Zlof zu 15 Jahren Haft. Sein Opfer leidet bis heute an den Folgen des Martyriums. Richard Oetker ist schwer gehbehindert.


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