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Messenger-Projekt „Ich, Eisner!“ 100 Jahre Revolution in Bayern

Das neue digitale Storytelling-Projekt von Bayern 2 „Ich, Eisner!“ macht die packende Geschichte der Revolution in Bayern von 1918 hautnah erfahrbar. Nutzer bekommen Texte, Bilder, Videos und Sprachnachrichten von Kurt Eisner, dem Anführer der Revolution und ersten bayerischen Ministerpräsidenten, auf ihr Handy – quasi in Echtzeit, nur 100 Jahre später. Das Projekt funktioniert über die Messenger-Dienste WhatsApp und Insta, startet am 14. Oktober und läuft bis zum 26. Februar 2019, auf den Tag 100 Jahre nach Eisners Beerdigung. Der Einstieg in die Geschichte ist jederzeit möglich.

Stand: 09.10.2018

Der jüdische Intellektuelle, Journalist und Politiker Kurt Eisner, 1867 in Berlin geboren, war Anführer der friedlichen Revolution in Bayern 1918. In der Nacht zum 8. November rief er den Freistaat Bayern aus und wurde dessen erster Ministerpräsident. Nach nur 100 Tagen im Amt wurde Kurt Eisner am 21. Februar 1919 bei einem Attentat durch den jungen adeligen Nationalisten und Antisemiten Anton Graf von Arco auf Valley getötet.

100 Jahre später erzählt "Ich, Eisner! " die Geschichte der Revolution auf innovative Weise nach: durch Messenger-Nachrichten, die Eisner sozusagen selbst aus der Vergangenheit schickt und in denen er seine damalige Situation kommentiert und reflektiert. Das digitale Erzählprojekt für die Messenger-Dienste WhatsApp und Insta umfasst den Zeitraum von Eisners Haftentlassung aus dem Gefängnis Stadelheim am 14. Oktober 1918, wo er wegen der Organisation eines Streiks der Münchner Munitionsarbeiter saß, bis zum Tag seiner Beerdigung am 26. Februar 1919.

Wer war Kurt Eisner? Was hat ihn bewegt? Was ist damals wirklich in München passiert? Was an der Geschichte ist noch heute aktuell und wichtig? In persönlichen Nachrichten als Text, Audio, Video und mit vielen historischen Bildern nimmt Kurt Eisner höchstpersönlich die Empfänger der Nachrichten an die Hand. Diese basieren auf historischen Recherchen und orientieren sich eng an Originaltexten wie Zeitzeugenberichten, Protokollen der Ministerratssitzungen sowie Eisners eigenen Texten und Reden. Immer dann, wenn Kurt Eisner eine Sprachnachricht schickt, handelt es sich um belegte wörtliche Zitate. Zugleich nimmt sich das Projekt aber auch die Freiheit, Kurt Eisner als Figur der Geschichte emotional und atmosphärisch zu verdichten – im Stile eines digitalen Biopics.

Heute – 100 Jahre später – ist die Welt zwar eine andere, doch vieles, was Eisner und seine revolutionären Mitstreiter im damaligen Bayern erreicht haben, hat immer noch Bestand: Unter seiner Regierung wurden u. a. das Frauenwahlrecht, der Acht-Stunden-Tag und die Kündigungsfrist eingeführt. Ebenso wurden Maßnahmen für die Erwerbslosenfürsorge und gegen Wohnungsnot ergriffen. Auch viele Diskussionen und Phänomene unserer Zeit haben im München vor 100 Jahren schon für Aufregung gesorgt: Fake News, bürgerlicher Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit waren auch damals beständige Herausforderungen der Zivilgesellschaft. In Eisners Messenger-Nachrichten werden diese Bezüge lebendig.

„Ich, Eisner!“ ist ein Digitalprojekt von Bayern 2 und dem Referat Digitale Entwicklungen und Social Media, es wird in Partnerschaft mit folgenden Institutionen realisiert:
Staatsbibliothek Bayern – Bavarikon
Staatliche Archive Bayerns
Haus der Bayerischen Geschichte
Stadtarchiv München
Münchner Stadtmuseum
Münchner Stadtbibliothek - Monacensia


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