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Song zur alpha-Themenwoche „Demokratie – was sonst?“ Fragen an die Musikerin Veronika Bittenbinder

Für die alpha-Themenwoche „Demokratie – was sonst?“ vom 12. bis 17. Mai hat Veronika Bittenbinder, Frontfrau der Münchner Band Bittenbinder, einen eigenen Song geschrieben: "Demokratie". Er begleitet das Programm der Themenwoche in ARD-alpha und wird auch in Bayern 2 gespielt. "Demokratie" ist nicht der erste politische Song der Musikerin. Warum es gerade jetzt politische Lieder braucht, verrät sie im Gespräch.

Stand: 07.05.2019

Veronika Bittenbinder | Bild: Bayerischer Rundfunk

Frau Bittenbinder, in Ihren Songs geht es unter anderem um Fake News, Flüchtlingskrise, Offenheit und Toleranz. Nun haben Sie ein Lied für die Demokratie geschrieben. Wie ist es entstanden?

Andreas Bönte vom Bayerischen Rundfunk hatte mich gefragt, ob ich für die alpha-Themenwoche einen Song zum Thema "Demokratie" schreiben möchte, und da hab ich natürlich nicht gezögert. Ich finde es sehr wichtig, sich vor allem als junger Mensch immer wieder mit dem Thema Demokratie und Freiheit auseinanderzusetzen, weil wir es zum Glück am eigenen Leib nicht erlebt haben, wie es ist, in einem undemokratischen Staat zu leben, aber man muss sich bewusst sein, dass sich das ändern kann, wenn man nicht aufpasst. 

Politisch engagierte Musik ist seit den 90er-Jahren selten geworden. Braucht es sie heute wieder verstärkt? Was kann sie bewirken?

Ich finde es sehr wichtig, dass jeder seine Stimme nutzt. Und sobald man in irgendeiner Form an die Öffentlichkeit geht, z. B. als Songschreiber, sollte man unbedingt Stellung beziehen, gerade in der momentanen Zeit, in der viel politisch in Bewegung und Veränderung ist. Musik ist dafür eine sehr schöne Ausdrucksform, weil sie gewisse Emotionen manchmal besser vermitteln kann als Worte allein. Ich glaube, dass gewisse Themen für einige Menschen so zugänglicher sind und sie eventuell über manches nochmal nachdenken. 

Der Song "Demokratie" hat eine besondere Form: Sie schreiben der Demokratie einen Brief. Wie ist diese Idee entstanden?

Ich habe mir Gedanken gemacht, was Demokratie für mich bedeutet und wie ich zu ihr stehe, und dabei ist ein bisschen so ein Gefühl entstanden wie bei einer langjährigen Beziehung, in der man den anderen noch liebt, aber sich auch aus Bequemlichkeit nicht mehr wirklich um ihn bemüht, obwohl er eigentlich jederzeit weg sein könnte. So ist der Gedanke entstanden, dass ganz unterschiedliche Menschen einen Liebesbrief an die Demokratie schreiben, um ihr wieder zu zeigen, wie viel sie einem bedeutet. 

Medien, Wissenschaftler und Bürger sehen die Demokratie in einer Krise. Schauen Sie optimistisch oder besorgt in die Zukunft?

Ich glaube, dass es gerade jetzt wichtig ist, aufmerksam zu sein und sich zu engagieren. Grundsätzlich sehe ich aber sehr positiv in die Zukunft, weil viel in Bewegung ist und sehr viel passiert. Die Menschen gehen wieder mehr für ihre Bedürfnisse auf die Straße und setzen sich ein. Allerdings sollte man aufpassen, dass bei der Meinungsäußerung, die Grundrechte nicht verletzt werden und man sachlich bleibt, denn sobald z. B. Rassismus anfängt, salonfähig zu werden, muss man dem einen Riegel vorschieben.

alpha-Themenwoche „Demokratie – was sonst?“
Sonntag, 12., bis Freitag, 17. Mai 2019, in ARD-alpha:

Unter dem Titel "Demokratie – was sonst?" fragt eine groß angelegte alpha-Themenwoche kurz vor der Europawahl und dem 70. Jahrestag der Verabschiedung des Grundgesetzes nach der Bedeutung demokratischer Werte für den Einzelnen und die Gesellschaft. Zahlreiche Sendungen aus den unterschiedlichsten Genres setzen sich mit den Voraussetzungen, dem Funktionieren, aber auch der Bedrohung von Demokratie auseinander und stellen demokratische Werte vor. Sie fragen nach der Situation der Demokratie in verschiedenen Staaten Europas und der Welt und zeigen Beispiele für das Leben mit und ohne diese Staatsform.


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