Presse - Pressemitteilungen


2

Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember alpha-thema: Aids

Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember setzt sich "alpha-thema: Aids" in Dokumentationen und einem Expertengespräch mit der Infektionskrankheit und ihren medizinischen, psychischen und sozialen Folgen auseinander. Außerdem erinnert ein Spielfilm an den sogenannten Bluter-Skandal, einen der größten Pharmaskandale in Deutschland – am Mittwoch, 2. Dezember, ab 21.45 Uhr, und am Donnerstag, 3. Dezember, ab 14.15 Uhr in ARD-alpha.

Stand: 30.11.2020

ARCHIV - 30.11.2018, Nepal, Kathmandu: Aktivisten stellen auf einer Veranstaltung im Vorfeld des Welt-Aids-Tags Kerzen auf, die eine rote Schleife formen - ein weltweit anerkanntes Symbol für die Solidarität mit HIV-Infizierten. (Zu dpa «UNAIDS: Corona-Pandemie ist Rückschlag für Kampf gegen HI-Virus») Foto: Skanda Gautam/ZUMA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Bild: dpa-Bildfunk/Skanda Gautam

In den 80er-Jahren erschütterte der größte Medizinskandal nach Contergan die Bundesrepublik. Mehr als 1.800 Bluter waren durch verseuchte Blutpräparate mit dem HI-Virus infiziert worden, mehr als 1.000 starben. Am 2. Dezember um 21.45 Uhr spürt der Spielfilm "Unter der Haut" diesem fast vergessenen Skandal nach. Er erzählt die Geschichte des jungen Bluters Martin Siedler (Friedrich Mücke), der als Pressereferent in einem führenden Pharma-Unternehmen arbeitet. Ein dort entwickeltes neues Medikament verspricht ihm und anderen Blutern ein fast normales Leben. Was er nicht ahnt: Das vermeintliche Wundermittel trägt den Tod in sich. Als Siedler auf eine geheime Studie seiner Firma stößt, kommt er in Gewissenskonflikte. 

Auch wenn eine Impfung gegen das HI-Virus und eine langfristige Heilung von Infizierten noch nicht in Sicht sind, ist die HIV-Therapie eine medizinische Erfolgsgeschichte. "Es gibt kaum Erkrankungen, bei denen wir so viele Fortschritte in so kurzer Zeit erreicht haben wie bei HIV", sagt der Arzt Dr. Hans Jäger, HIV-Therapeut am Medizinischen Versorgungszentrum München am Goetheplatz und Aids-Experte der ersten Stunde. Wie hat sich HIV in Deutschland entwickelt? Welche Fortschritte gibt es in der Behandlung von Infektionen? Und wie lassen sich Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV abbauen? Darüber diskutieren Hans Jäger und Irena Wunsch, Leiterin der Psychosozialen Beratungsstelle der Münchner Aids-Hilfe e. V., im "alpha-thema Gespräch: Aids – Vergessen ist ansteckend" um 23.15 Uhr mit Moderatorin Andrea Lauterbach. Mit modernen Medikamenten lassen sich HIV-Infektionen so gut beherrschen, dass auch ungeschützte sexuelle Kontakte ohne Ansteckungsgefahr möglich sind. Doch nur eine Minderheit in der Bevölkerung weiß das. Folgen sind u. a. Diskriminierung und Stigmatisierung HIV-positiver Menschen im Alltag und sogar im Gesundheitswesen. "Das größte Problem ist eigentlich, dass die Menschen immer noch das Bild von HIV vor 20 Jahren in den Köpfen haben – wo es eine todbringende Krankheit war“, erklärt Irena Wunsch. Deswegen hätten sehr viele Betroffene Angst, offen mit ihrer HIV-Erkrankung umzugehen. 

Am 3. Dezember 2020 stellen zwei Dokumentationen Schicksale von Menschen vor, die mit HIV leben. Der Film "Der Berliner Patient – Geheilt von Aids" um 14.15 Uhr berichtet von der aufsehenerregenden Behandlung des US-amerikanischen Übersetzers Timothy Ray Brown, der 2008 an der Berliner Charité als erster Mensch durch eine spektakuläre Heilung für immer vom HI-Virus befreit wurde. Der Fall mobilisierte die wissenschaftliche Gemeinschaft. Seitdem scheint es möglich, das Virus in naher Zukunft zu besiegen. Die Dokumentation "Der Virus und ich – Leben mit HIV" um 15.05 Uhr erzählt die zutiefst persönliche und berührende Geschichte einer Frau, die sich traut, ein normales Leben trotz HIV einzufordern: Melanie ist 23, als ihr Exfreund sie wissentlich mit HIV ansteckt. Nach dem Schock der Diagnose bricht sie die Zelte in ihrem Heimatland Deutschland ab und taucht in der Schweiz unter. Heute – 13 Jahre später – will Melanie das Versteckspiel beenden, sich mit ihrem neuen Partner ein normales Leben aufbauen und eine Familie gründen.  

 alpha-thema: Aids – Die Sendungen im Überblick:

Mittwoch, 2. Dezember 2020

21.45 Uhr: Unter der Haut
Spielfilm, NDR 2015
BR Mediathek: nach Ausstrahlung bis 9. Dezember 2020 verfügbar

23.15 Uhr: alpha-thema Gespräch: Aids – Vergessen ist ansteckend
Gespräch, 2020
Gäste: Irena Wunsch, Leiterin der Psychosozialen Beratungsstelle der Münchner Aids-Hilfe e. V., und Dr. med. Hans Jäger, MVZ München am Goetheplatz, HIV-Schwerpunktpraxis München 
Moderation: Andrea Lauterbach
BR Mediathek: nach Ausstrahlung 5 Jahre verfügbar

Donnerstag, 3. Dezember 2020
14.15 Uhr: Der Berliner Patient – Geheilt von Aids
Dokumentation, RBB 2012
BR Mediathek: nach Ausstrahlung bis 10. Dezember 2020 verfügbar

15.05 Uhr: Der Virus und ich
Leben mit HIV
Dokumentation, WDR 2020
BR Mediathek: nach Ausstrahlung bis 10. Dezember 2020 verfügbar

15.50 Uhr: alpha-thema Gespräch:
Aids – Vergessen ist ansteckend
Gespräch, 2020 (WH. vom 2. Dezember 2020, 20.15 Uhr)


2