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Archivschätze alpha-retro: Eisenbahngeschichten

Sie gilt als eine der bedeutendsten Erfindungen der Technikgeschichte und als Inbegriff der modernen Zeit: Die Eisenbahn steht für Fortschritt und Fernweh. Sie hat Wirtschaft und Industrie revolutioniert und verbindet Länder und Kontinente. Zeitreisen in ihre Vergangenheit wecken Nostalgiegefühle – nicht nur bei Eisenbahnfreunden. Mit Archivschätzen aus den Jahren 1966 bis 1982 erzählt ARD-alpha Eisenbahngeschichten: vom langsamsten Schnellzug der Welt, Großstadt- und Rangierbahnhöfen und vom Abschied der Dampflok – "alpha-retro" am Freitag, 9. Oktober ab 20.15 Uhr.

Stand: 06.10.2020

Der Münchner Hauptbahnhof im Jahr 1966: Reges Treiben am Bahnsteig. | Bild: BR

Fast neun Stunden braucht der Glacier-Express für die 300 Kilometer von St. Moritz im Engadin quer durch die Alpen nach Zermatt im Wallis und umgekehrt. Der berühmte rote Panoramazug ist der langsamste Schnellzug der Welt. Mitunter im Schritttempo klettert er über Pässe und windet sich durch Schluchten, passiert 291 Brücken und 91 Tunnel. In der Dokumentation "Glacier-Express" um 20.15 Uhr macht sich der Dokumentarfilmer Roman Brodmann 1982 für den Süddeutschen Rundfunk auf die Reise hoch hinauf in die Schweizer Bergwelt, berichtet Wissenswertes und Kurioses aus Geschichte und Gegenwart der legendären Bahnstrecke und stellt fest: "Der Gletscherexpress ist eigentlich kein Transportmittel, sondern ein Selbstzweck. Man fährt da nicht mit, um von einem Ort zum anderen zu kommen, sondern um zu sehen, was es zwischen den Orten gibt – also eine Art Spielzeugeisenbahn."

Die Reise des Summerer-Bauern, gespielt von Ludwig Schmid-Wildy, und seines Goldfischs von Petershausen nach München bildet die Rahmenhandlung für "Großstadtbahnhof", eine gewitzte Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm aus dem Jahr 1966, um 21.00 Uhr. Am Münchner Hauptbahnhof geht es geschäftig zu, und so verpassen sich der Bauer und sein Neffe, der ihn abholen soll. Die Suche der beiden nach einander gibt Gelegenheit, die ganz eigene Welt eines Großstadtbahnhofs in ihrer Komplexität zu erkunden und zu dokumentieren. Ein humorvoller Film über die Abläufe bei der Bahn aus einer Zeit, in der es noch Bahnsteigkarten und Drehfahrpläne gab. 

Die Technik und Geschichte eines so alltäglichen Ortes wie eines Rangierbahnhofs in eine Kulturgeschichte zu verwandeln und darüber einen spannenden Film zu machen, ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Zu ihnen gehört der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer Dieter Wieland. In dem Film "Rangierbahnhof Nürnberg – Topographie" um 21.20 Uhr porträtiert er 1975 den größten Güterbahnhof in Bayern und einzigen Gefällebahnhof Deutschlands. Ein bemerkenswertes kultur- und technikgeschichtliches Zeitdokument.

Die Dampflokomotive 051 784-7 ist eine der letzten ihrer Art. In den Siebzigerjahren (oder 70er-Jahren) wird sie ausgemustert, um Diesel- und Elektrolokomotiven Platz zu machen. Die Dokumentation "Dampflok 051784-7" um 21.45 Uhr, die der Regisseur und Autor Wolfgang Borges 1975 für den Norddeutschen Rundfunk gedreht hat, ist ein Abgesang auf eine Maschine, die Technikgeschichte geschrieben hat.

alpha-retro: Eisenbahngeschichten – Die Sendungen im Überblick:

Freitag, 9. Oktober 2020

20.15 Uhr: alpha-retro: Glacier-Express (1982)
Der langsamste Schnellzug der Welt
Dokumentation, SWR 1982

21.00 Uhr: alpha-retro: Großstadtbahnhof (1966)
Dokumentation, 1966

21.20 Uhr: alpha-retro: Rangierbahnhof Nürnberg (1975)
Topographie
Dokumentation, 1975

21.45 Uhr: alpha-retro: Dampflok 051784-7 (1974)
Abgesang auf eine Maschine
Dokumentation, NDR 1974

Wiederholungen:
Samstag, 10. Oktober 2020, ab 21.45 Uhr
Montag, 12. Oktober 2020, ab 14.15 Uhr


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