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Umstrittener Plan: Ergo verkauft Lebensversicherungen

Umstrittener Plan: Ergo verkauft Lebensversicherungen

Fast nirgends ist das Vertrauen der Verbraucher so wichtig wie bei Lebensversicherungen. Dass Versicherer alte Verträge in der Kapitallebensversicherung jetzt einfach an Finanzinvestoren weiterverkaufen, stößt auf Kritik. Von Felix Lincke

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Felix Lincke

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Die Unionsparteien und Verbraucherschützer haben sich gegen solche Verkäufe ausgesprochen. Und die Belegschaft von Ergo befürchtet einen erheblichen Imageschaden. Die Munich Re-Tochter Ergo sieht sich im Plan beim Verkauf von insgesamt rund sechs Millionen Altverträgen von Kapitallebensversicherungen, die unter niedrigen Zinsen leiden. Es gebe viele Angebote für die Lebens-Policen, die bei der Hamburg Mannheimer und der Victoria Versicherung abgeschlossen wurden. Ergo-Betriebsräte und -Mitarbeiter sind dagegen und haben 5.000 Unterschriften gesammelt, weil sie einen Vertrauensschaden befürchten. Die Verträge der Kunden sind schon durch mehrere Hände gegangen dann bei der Ergo-Gruppe gelandet, die sie nun endgültig loswerden will um Kapital freizusetzen.

Diskussion im Bundestag

Beim so genannten Run Off übernimmt ein branchenfremder Finanzinvestor wie etwa ein Hedgefonds die Verträge, er soll sie zu den gesetzlichen Bedingungen weiterführen. Die Versicherungsaufsicht hat aber auf unregulierte Hedgefonds keinen Zugriff. Für die Kunden geht es um Mindestverzinsung und Beteiligung an Überschüssen. Die Unionsfraktion im Bundestag will Versicherungsverkäufe nicht mehr hinnehmen. Wer einen Versicherungsvertrag abgeschlossen habe, verlasse sich – gerade bei Lebensversicherungen – auf eine lange, teils lebenslange Bindung.