Der Ausblick des neuen Vorstandschefs Joachim Wenning vor Journalisten in München war entsprechend zurückhaltend. Die goldenen Jahre sind bei der Munich Re offenbar erst einmal vorbei. In der nächsten Zeit rechnet der Vorstand mit Gewinnen von jährlich zwei Milliarden Euro oder etwas mehr. Das ist rund eine Milliarde weniger als früher.
Niedrige Zinsen schlagen auf Erträge durch
Die anhaltende Niedrigzins-Phase schmälert die Erträge bei den Anlagen. Dazu kommt der andauernde Druck auf die Prämien in der Rückversicherungsbranche. Keine Strategie eines Unternehmens könne an diesen externen Faktoren etwas ändern. Schwerpunkt sei, die Konzernerträge zu stabilisieren, erklärte Vorstandschef Wenning. Gewinnsteigerungen hält er nur noch, so wörtlich, "in Trippelschritten" für möglich.
Rückendeckung für Entscheidungen bei Ergo
Wenning setzt unter anderem darauf, dass demnächst die Erstversicherungstochter Ergo jährlich zwischen 100 und 150 Millionen Euro zum Konzernergebnis beiträgt. Den von der Ergo abgesagten Verkauf von alten Lebensversicherungsverträgen hält er für eine richtige Entscheidung. Ein Verkauf hätte sie belastet und nicht gestärkt, so Wenning. Die Aktionäre sollen unter der Entwicklung nicht leiden. Auch in den nächsten Jahren könne man Gewinne komplett ausschütten, angesichts der dicken Kapital-Polster, fügte er hinzu.