SpVgg Greuther Fürth - Mannschaftsfoto vor der Saison 2018/19
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Vor der neuen Zweitligasaison: Teamcheck Greuther Fürth

Vor der neuen Zweitligasaison: Teamcheck Greuther Fürth

Erst am letzten Spieltag der vergangenen Saison konnte sich Greuther Fürth vor dem Abstieg retten, diesmal soll weniger um den Klassenerhalt gezittert werden. Die "Kleeblättler" wollen zurück zu den Wurzeln: Junge Talente sollen das Team verstärken.

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So lief die vergangene Saison

Vor allem die Hinrunde war eine Katastrophe: Die Spielvereinigung konnte nur 17 Punkte sammeln. Die ersten vier Spiele gingen allesamt verloren, Trainer Janos Radoki wurde schon nach dem vierten Spieltag entlassen und durch Damir Buric ersetzt. Unter dem Kroaten konnte sich das Team aber nur langsam stabilisieren.

Vor allem die eklatante Auswärtsschwäche zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison. Von den 40 Punkten, die am Ende auf dem Konto der "Kleeblättler" standen, konnten nur neun Zähler auf fremden Plätzen gesammelt werden. Der einzige Auswärtssieg gelang den Fürthern ausgerechnet im Frankenderby beim 1. FC Nürnberg (2:0) - Balsam für die Seele der Fans, aber unterm Strich zu wenig.

Am Ende konnten die Fürther aber immerhin den entscheidenden Punkt zum Klassenerhalt auswärts einfahren. Das 1:1 in Heidenheim rettete die Franken vor der Relegation, dabei profitierten sie aber auch davon, dass Erzgebirge Aue durch mehrere eklatante Fehlentscheidungen mit 0:1 in Darmstadt unterlag.

Wer kommt, wer geht

Immerhin: Fast alle Spieler, die zum Ende der Saison als Leistungsträger galten, konnten gehalten werden. Von den Profis, die den Verein verlassen haben, spielten zuletzt lediglich Jügen Gjasula und Khaled Narey, der nun für den Hamburger SV kickt, eine Rolle. Ansonsten konnte Manager Rachid Azzouzi wichtige Spieler länger an den Verein binden.

Mittelfeldmotor Julian Green, ursprünglich vom VfB Stuttgart ausgeliehen, hat mittlerweile einen Zweijahresvertrag bis 2020 unterschrieben. Auch der kroatische Innenverteidiger Mario Maloca, Defensivspieler Lukas Gugganig und Mittelfeldspieler Daniel Steininger konnten länger an den Verein gebunden werden. Zudem wird auch Stürmer Fabian Reese in der neuen Saison in Fürth spielen - der Leihvertrag mit dem FC Schalke 04 wurde um ein Jahr verlängert.

Spektakuläre Neuverpflichtungen sucht man bei der Spielvereinigung dagegen vergeblich. Manager Rachid Azzouzi will zurück zur Philosophie, die einst Markenzeichen des Klubs war: Junge hungrige und talentierte Spieler sollen den Arrivierten Konkurrenz machen und schließlich in den Kader drängen. Eine Ausnahme dürfte hier wohl Daniel Keita-Ruel sein. Der mittlerweile 28-Jährige musste seine Fußballer-Karriere zwischenzeitlich unterbrechen, weil er eine Haftstrafe wegen schweren Raubes abzusitzen hatte. Dieses Kapitel dürfte aber längst abgeschlossen sein. Dass er sich mittlerweile voll und ganz auf den Fußball konzentrieren will, konnte der Deutsch-Franzose in der letzten Saison in der 3. Liga unter Beweis stellen. Dort erzielte er für Fortuna Köln 15 Tore.

Eine interessante Neuverpflichtung ist auch Junioren-Nationalspieler Elias Abouchabaka. Der 18-jährige Linksaußen wurde für zwei Jahre von RB Leipzig ausgeliehen. Von RB Salzburg kommt der 21-jährige Ghanaer David Atanga, der für eine Saison ebenfalls leihweise das Fürther Trikot tragen wird. Trainer Damir Buric kennt Atanga noch aus seiner Zeit in der österreichischen Liga. Buric erwartet, dass Atanga Tempo und Spielwitz einfließen lassen kann. Insgesamt vertraut die sportliche Leitung dem jetzt bestehenden Kader. Allerdings kündigt Manager Azzouzi noch weitere Neuverpflichtungen für alle Mannschaftsteile an. Schließlich schließt das Transferfenster erst Ende August.

Der Trainer: "Mannschaft hat sich weiterentwickelt"

Bislang ist Trainer Damir Buric mit der Vorbereitung sehr zufrieden, nicht nur wegen des 0:0 gegen Pokalsieger Eintracht Frankfurt im letzten Vorbereitungsspiel. "Die junge Mannschaft kann sich entwickeln. Wir müssen auch etwas Geduld haben mit den Jungs. Sowohl taktisch als auch athletisch haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir mit Herzblut und Leidenschaft einen sehr gut organisierten Fußball spielen können", sagte Buric vor dem Saisonstart gegen den SV Sandhausen.

Erwartungen an die kommende Saison

Auf ein echtes Saisonziel wollen sich die Fürther nicht festlegen. Es gehe darum, wieder mehr mannschaftliche Geschlossenheit zu zeigen und die Fans zu überzeugen, sagt Rachid Azzouzi. Und Damir Buric weist darauf hin, dass auch andere Mannschaften ihre Kaderplanungen noch nicht abgeschlossen haben: "Es wird auf dem Transfermarkt noch einige Verschiebungen geben und erst wenn die ersten Spiele der Saison gespielt sind, wissen wir, wo wir stehen", so Buric. Fest dürfte aber stehen, dass es nicht noch einmal eine so eine Zittersaison wie zuletzt geben soll. Zumindest das dürfte angesichts des Talents der Mannschaft auch zu schaffen sein.