1:0 gewannen die Bayern gegen Manchester United durch einen Kopfballtreffer von Javi Martínez. Sportlich durchaus beachtenswert, weil die Engländer schon am Freitag in die neue Premier-League-Saison starten und somit eigentlich schon in Wettkampfform sein sollten. "Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Wir haben das Spiel dominiert, haben keine einzige Torchance zugelassen. Wir haben ein, zwei Tore zu wenig geschossen, aber die Art und Weise war schon sehr gut", lobte Bayerntrainer Niko Kovac.
Doch das Spiel selbst war nur ein Nebenschauplatz. Im Mittelpunkt stand einmal mehr Jérôme Boateng, dem schon seit Wochen Wechselgedanken nachgesagt werden. Am Rande des Testspiels sollen nun auch die Manchester-Verantwortlichen und Trainer José Mourinho Kontakt zu den Bayern-Bossen aufgenommen haben und um den Innenverteidiger werben. Paris Saint-Germain wird ohnehin Interesse nachgesagt, auch der FC Arsenal soll Interesse an Boateng haben.
Es bleiben nur drei Tage
Das Problem der beiden englischen Klubs: Sie stehen unter Zeitdruck. Denn in England schließt schon am Donnerstag das Transferfenster, nur drei Tage bleiben den Premiere-League-Klubs, ihre finalen Saisonkader zusammenzukaufen. Gegen Manchester habe Boateng ein "richtig gutes Spiel gemacht", fand Bayerntrainer Kovac. Für den Nationalspieler war es die erste Partie nach der Weltmeisterschaft, er wurde nach der Halbzeit eingewechselt.
Die Bayern selbst, die mindestens 50 Millionen Euro Ablöse fordern, hoffen ohnehin weiterhin auf Boatengs Verbleib. "Ich habe drei fantastische Verteidiger, alle drei haben Weltformat. Deswegen bin ich froh, dass ich sie habe. Es sieht so aus, dass es nichts Neues gibt", sagte Kovac nach dem Testspiel - bevor die angeblichen Manchester-Avancen bekannt wurden. Sicherheitshalber soll Kovac aber bei den Bayern-Verantwortlichen schon mal Ersatz gefordert haben, falls Boateng tatsächlich den Klub verlässt. Nur die Mitspieler sind eigentlich sicher, dass Boateng bleibt. "Er würde uns natürlich fehlen", sagte Bayern-Kapitän Manuel Neuer: "Ich fände es natürlich sehr schade, aber ich gehe jetzt mal nicht davon aus."