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#MTM17: Medientage suchen den Journalismus der Zukunft

#MTM17: Medientage suchen den Journalismus der Zukunft

Die Medienwelt ist im Umbruch, klassische TV-, Hörfunk- und Print-Anbieter kämpfen mit einem Glaubwürdigkeitsproblem. Auf den Münchner Medientagen suchten die Teilnehmer nach Rezepten für den Journalismus der Zukunft. Von Florian Regensburger

Wem vertrauen in der neuen digitalen Medienwelt? Das war die Leitfrage der Medientage München, die heute zu Ende gegangen sind. Unter dem Motto "Media. Trust. Machines: Vertrauen in der neuen Mediengesellschaft" ging es auf den Podien um neue Wege für den Journalismus in Zeiten von Algorithmen, Filterblasen und Fake News.

"Damit die Medien glaubwürdig bleiben, müssen sie sich mitwandeln"

Die neue Ausgangslage formulierte Spiegel-Kolumnist und Blogger Sascha Lobo zu Beginn der Medientage im BR-Interview: "Es gibt einen gesellschaftlichen Wandel. Damit die Medien glaubwürdig bleiben, müssen sie sich mitwandeln. Und das ist leider häufig nicht passiert." Der gesellschaftliche Wandel heißt Digitalisierung, neben Fernsehen, Radio und Print-Presse als die traditionelle "vierte Gewalt" im Staat gibt es heute mit Blogs, Twitter oder Facebook eine Art fünfte Gewalt, die ihrerseits diese klassischen Medien im Blick hat und kontrolliert.

Lobo fordert "redliche" Medien

Dies hat laut Sascha Lobo zur Folge, dass Unredlichkeiten in der Berichterstattung schneller auffallen: "Dann kommentiert man halt mal so, dass die Partei, die einem nahesteht, ein bisschen besser wegkommt" - und die Menschen merkten das. Unmut habe sich deshalb aufgestaut, so Lobo, "nicht nur rechts", sondern über alle politischen Milieus hinweg. Das Fazit des Irokesen-Bloggers: Die Medien müssten "redlicher werden", Objektivität und Transparenz nach vorne stellen - um so die eigene Glaubwürdigkeit zu erhalten oder sie dort wieder herzustellen, wo sie bereits verloren gegangen ist.

Die Netz-Aktivistin Katharina Nocun schlug konkrete Maßnahmen vor, wie die Medien ihre Glaubwürdigkeit aufpolieren könnten: So sollten Quellen und Belege, die in Online-Artikeln zitiert oder referenziert werden, dort immer auch verlinkt werden, so dass die Leser diese unmittelbar prüfen könnten.