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Killer's Security: Ein ganzer Cyberspace voller Heuchelei

Am heutigen Safer-Internet-Day wird der Surfer wieder gemahnt, doch auf die Sicherheit im Netz zu achten. Und am lautesten schulmeistern dabei die Unternehmen, die die Unsicherheit zu verantworten haben. Von Achim Killer

Über dieses Thema berichtet: Online-Nachrichten.

Lange Passwörter muss man sich aussuchen mit Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Ziffern. Daran mahnend zu erinnern, ist für IT-Journalisten am Change-your-Password-Day Pflicht. Der war letzten Donnerstag. Und dieses Jahr kommt’s besonders heftig: Heute ist auch noch Safer-Internet-Day. Eine Festwoche also für Besserwisser, Oberlehrer und andere Zeigefinger-Erheber.

Haltet den Passwort-Dieb!

Was aber nützt einem ein sicheres Passwort, wenn sich Web-Firmen wie Yahoo gleich eine Milliarde davon klauen lassen, einschließlich der zugehörigen Nutzernamen, versteht sich. Getragen wird der Safer-Internet-Day vom Branchenverband Bitkom. Der belehrt heute die User. Und das ganze Jahr über sorgen seine Mitgliedsunternehmen für Unsicherheit im Netz.

Das größte Sicherheitsproblem heißt Google

Google beispielsweise. Das ist der Name eines Konzerns und zugleich der des größten Sicherheitsproblems. Milliarden von Smartphones sind angreifbar. Das liegt an Google’s Betriebssystem Android. Es ist darauf ausgerichtet, dass Handy-Hersteller schnell Gadgets verticken können. Sicherheits-Updates sind dem Verkaufsziel untergeordnet.

Was wäre die NSA ohne Facebook?

Seit Ed Snowden ist bekannt, wie mächtig die NSA ist. Was aber wäre die NSA ohne Facebook? Dieses Unternehmen hat die größte Sammlung personenbezogener Daten aller Zeiten angelegt. Und US-Gesetze garantieren der NSA Zugriff darauf. Facebook ist eines der wichtigsten Mitgliedsunternehmen des Bitkom.

Apple-Mystik in der Informationsgesellschaft

So wie auch Apple. „Wissen ist Macht“, hat einmal ein Staatsgründer gesagt. Unwissenheit wiederum steht im Zentrum von Apple’s Marketing. Der Mythos wirkt verkaufsfördernd. Unzählige Wichtigtuer verbreiten im Vorfeld einer jeden Produktpräsentation gezielt gestreute Gerüchte. Harte Informationen zu Hard- und Software rückt das Unternehmen hingegen nur äußerst spärlich heraus. Kein anderes System ist so geschlossen wie die von Apple. Sicherheit ohne Wissen aber geht nicht.

Augen auf bei der Anbieter-Wahl

Wozu also kann man also am Safer-Internet-Day den User mahnen, ohne mitzuheucheln? – Vielleicht dazu, sich vor jeder Entscheidung wirklich sehr sorgfältig zu überlegen, welcher Anbieter denn im konkreten Fall der am wenigsten unsichere ist.