Google benennt neue Versionen seines Betriebssystems bekanntlich nach Süßigkeiten und geht dabei alphabetisch vor. Android 8.0 wurde deswegen „Oreo“, genau wie die amerikanischen Kekse, die Vorgängerversion hörte auf den Namen „Nougat“. Nun also stand bei Android 9.0 der Buchstabe „P“ an und es durfte wild spekuliert werden: Würde das neue Android „Pancake“ heißen, also Pfannkuchen? Oder „Praline“, „Popcorn“ oder „Pudding“? Am Ende entschied sich der Konzern für die vermutlich naheliegendste Variante und so heißt das neue Android nun eben „Pie“, englisch für „Kuchen“.
Das Telefon wird schlauer
Auch die Verbesserungen, die mit dem Android Pie Einzug halten, sind wenig überraschend – aber nichtsdestotrotz sinnvoll. Künstliche Intelligenz soll dabei eine größere Rolle spielen. Das heißt im Einzelnen:
- Kluger Akku: Der Akku soll „lernen“ und erkennen welche Apps man kaum verwendet und diese von der Stromzufuhr abschneiden. So soll das der Handy-Akku länger halten.
- Automatische Helligkeit: Das Gerät erkennt automatisch die Nutzervorlieben bezüglich des Display-Beleuchtung und passt die Helligkeit automatisch an
- App Actions: Bestimmte wiederkehrende App-Nutzungen sollen möglich werden, ohne die App überhaupt aufrufen zu müssen. Sobald man seinen Kopfhörer einsteckt, kann sich beispielsweise automatisch Spotify öffnen.
Gegen Smartphone-Sucht
Außerdem geht Google einen Schritt, der auf den ersten Blick überrascht: Man will es leichter machen, weniger Zeit am Handy zu verbringen. Auch Apple und Facebook haben schon Kampagnen vorgestellt, um dem Suchtpotenzial der eigenen Technik entgegenzuwirken. Google zieht jetzt nach: Im neuen „Dashboard“ kann man sich anzeigen lassen, wie lang man welche Apps bereits verwendet hat und auch Zeitlimits einstellen: Wer etwa zu viel Zeit auf Instagram verbringt, kann das Limit auf 20 Minuten am Tag einstellen – danach ist Schluss.
Zunächst nur für Google-eigene Telefone
Android Pie soll in den nächsten Wochen auf die ersten Smartphones ausgespielt werden. Zunächst werden allerdings nur Besitzer von Google Pixel-Telefonen und Teilnehmer des Android Beta-Programms das neue Betriebssystem bekommen. Alle anderen müssen sich noch mindestens ein paar Monate gedulden. Oder aber sie werden das Update überhaupt nicht erhalten.
Viele Smartphones nicht auf dem neuesten Stand
Das Problem: Selbst die bisher aktuelle Android-Variante Oreo ist derzeit nur auf 12 Prozent aller Android-Telefone installiert. Der Rest nutzt ältere, teilweise seit Jahren überholte, Betriebssysteme. Das liegt vor allem an den Smartphone-Herstellern. Firmen wie Samsung und Huawei passen Android nämlich gern an die eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse an, und das heißt zusätzliche Mühen bei jedem Update, das Google bereitstellt. Vor allem bei älteren Modellen sparen sich die Hersteller die Arbeit gleich komplett und belassen diese einfach auf ihrem alten Stand.