Reformbewegung "Wir sind Kirche" kritisiert Papst Franziskus' Entscheidung zu Heße

Hamburg: Die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" hat Kritik daran geübt, dass der Hamburger Erzbischof Stefan Heße weiter im Amt bleiben darf. Dass Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch von Heße abgelehnt hat, sei höchst problematisch und faktisch eine Amnestie, so die Initiative. Es bleibe die Frage, wofür Führungskräfte dann überhaupt noch zur Verantwortung gezogen werden. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bätzing, warb hingegen dafür, der Entscheidung des Papstes zu vertrauen. Ein juristisches Gutachten hatte dem früheren Kölner Generalvikar im Zuge des Missbrauchsskandals bescheinigt, bei der Aufarbeitung von elf Fällen seine Pflichten verletzt zu haben. Heße hatte daraufhin seinen Rücktritt angeboten. Papst Franziskus lehnte diesen aber mit der Begründung ab, dass es zwar persönliche Fehler gegeben habe. Aber diese nicht mit der Absicht begangen worden seien, Fälle sexuellen Missbrauchs zu vertuschen.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 15.09.2021 16:00 Uhr

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