Britisches Parlament stimmt für Abschiebungen nach Ruanda

London: Das britische Parlament hat beschlossen, Flüchtlinge ohne gültige Papiere nach Afrika abzuschieben. In der Nacht stimmte das Oberhaus auf Druck von Premierminister Sunak dafür, dass sie nach Ruanda ausgeflogen werden dürfen. Das gilt nun als sicheres Drittland. Ruanda erhält dafür umgerechnet mehr als eine halbe Milliarde Euro. Die Abgeschobenen sollen in Ruanda Asylanträge stellen und dürfen auch nach deren Genehmigung nicht nach Großbritannien zurückkehren. Das Unterhaus hatte bereits im Januar zugestimmt. Die Opposition und Menschenrechtsaktivisten kritisierten das Vorhaben scharf. Auch Mitglieder der regierenden konservativen Partei hatten Vorbehalte, unter anderem wegen der hohen Kosten. Eine Aufsichtsbehörde für öffentliche Aufgaben in Großbritannien schätzt, dass die Abschiebung der ersten 300 Migranten umgerechnet etwa 2 Millionen Euro pro Person kosten wird.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 23.04.2024 07:00 Uhr

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