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Enoch zu Guttenberg

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"Schwere Entscheidung": Chorgemeinschaft Neubeuern löst sich auf

Nach dem Tod ihres Gründers Enoch zu Guttenberg wird die Chorgemeinschaft Neubeuern letztmals am 24. September beim Gedenkkonzert in München singen. Grund dafür: Die Mitglieder wollen künftig nicht immer verglichen werden, "mit dem, was war".

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Sie gilt als einer der besten Laienchöre der Welt, die „Chorgemeinschaft Neubeuern“, gegründet 1967 von Enoch zu Guttenberg. Damals war noch bescheiden von einer „ländlichen Liedertafel“ die Rede. Seitdem begeisterten die Sänger weltweit die Auditorien, von der Carnegie-Hall in New York bis zum Amsterdamer Concertgebouw und dem Wiener Konzertverein. Sogar vor Papst Benedikt XVI. durfte die Chorgemeinschaft auftreten. Immer im Mittelpunkt: Die Kantaten von Johann Sebastian Bach und Komponisten des Frühbarock. Doch jetzt wird die Tradition abbrechen. Am 24. September, beim Gedenkkonzert im Herkulessaal der Münchener Residenz wird sich der Klangkörper vom Publikum verabschieden. Gertrud Dürbeck vom „Musikbüro Guttenberg“ begründete die Entscheidung, die Chorgemeinschaft aufzulösen so:

Das, was uns zu etwas ganz Besonderem gemacht hat, die langjährige Zusammenarbeit mit Baron zu Guttenberg, gibt es nicht mehr. Wir sind sehr dankbar für dieses Geschenk, das er als sein Lebenswerk betrachtete, und für alles, was wir zusammen mit ihm erleben durften. Man würde sicher jemanden finden, der mit uns weiterarbeitet. Aber wir wollen nicht immer mit dem verglichen werden, was vorher war. – Gertrud Dürbeck

Herrenchiemsee noch offen

Wie es mit den Festspielen auf Herrenchiemsee weitergeht, die Guttenberg ebenfalls leitete, ist noch offen. Die Planungen für 2019 laufen jedenfalls. Josef Kröner, 1997 Mitbegründer des Orchesters der Klangverwaltung und Vertrauter von Guttenberg, weiß selbst noch nicht, wie lange er weiter machen kann. 55 Prozent des Etats kommen vom Freistaat Bayern. Die Deutsche Bank, die früher großzügig sponsorte, hat sich schon lange zurückgezogen. Am 29. Juli ging die diesjährige Saison zu Ende, 6500 Zuschauer kamen auf die prestigeträchtige Insel mit dem Königsschloss.