Es gebe immer wieder Jahre, in denen die Literatur eher privat oder persönlich ist und dann gebe es Jahre, in denen die Themen politischer sind, sagte Bodo Birk, der Organisator des Erlanger Poetenfests vom Kulturamt der Stadt, im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Und in diesem Jahr sei wieder zu beobachten, "dass sich im Grunde all die Themen, die wir dann in Podien und Diskussionen aufgreifen, aus der Literatur heraus ergeben."
Lesungen, Matinee, Diskussionen
In diesem Jahr befassen sich eine ganze Reihe junger Autoren mit politischen Themen. Die Lesungen im Erlanger Schlosspark am Wochenende versprechen laut Birk eine Mischung aus Debütanten und großen Namen. So wird zum Beispiel die Tochter von Magnus Enzensberger, Theresia, ihren ersten Roman vorstellen. Neben den Lesungen, Diskussionen, Gesprächen und Filmen werden auch einige Ausstellungen gezeigt, unter anderm zum Comic-Strip "Das Hochhaus – 102 Etagen Leben" von Katharina Greve im Kunstverein.
In einer Sonntagsmatinee beschäftigt sich das Festival mit dem großen Thema der Presse- und Meinungsfreiheit. In einem Gespräch erklärt Verfassungsrechtler Mathias Rohe von der Uni Erlangen Präsidialdemokratien wie in der Türkei, Frankreich oder den USA. Zudem gibt es eine ganze Reihe von aktuellen Büchern, "die sich mit Interkulturalität, Migration und Integration in der Gesellschaft, mit dem Ankommen in Deutschland, mit Heimatfragen und solchen Dingen beschäftigen", erläutert Birk.
Weitere Infos
Eröffnet wird das heute um 20.00 Uhr mit der "Nacht der Poesie" im Markgrafentheater. Das Poetenfest läuft bis zum 27. August. Erwartet werden rund 12.000 lesefreudige Besucher. Bayern 2 ist Medienpartner des Festivals und meldet sich zwei Mal live aus Erlangen im Radio.