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Franzobel

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Bayerischer Buchpreis für Andreas Reckwitz und Franzobel

Nach einer öffentlichen Jury-Debatte in der Allerheiligen Hofkirche München ist heute Abend der Bayerische Buchpreis vergeben worden. In der Kategorie Sachbuch wurde Andreas Reckwitz ausgezeichnet, in der Belletristik Franzobel. Von Iris Buchheim

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Franzobel erhält den Preis in der Kategorie Belletristik für sein Buch "Das Floß der Medusa". Der Roman handelt von der 1816 vor der Küste des Senegals havarierten Fregatte "Medusa", bei der nur 15 von 150 Seeleuten überlebten. Die Jury pries das Buch als "eine Feier der Überschreitung“ (Svenja Flaßpöhler), sein kunstvolles Bauprinzip sei das "TOO MUCH" (Thea Dorn). Und trotz des historischen Stoffes gelinge dem Roman immer wieder die Verknüpfung ins Heute – und zwar nie mit dem Holzhammer: Das ist eine echte Kunst.

"Es war für mich ein ungeheurer Kraftakt, dieses Buch zu schreiben", sagt Franzobel in seiner kurzen Dankesrede.

Einzigartigkeit gewinnt

Der Kultursoziologe Andreas Reckwitz erhält für "Die Gesellschaft der Singularitäten" den Bayerischen Buchpreis in der Kategorie Sachbuch. Es geht darin um unsere permanente Produktion der Einzigartigkeit. Statt der Orientierung an den anderen, am Allgemeinen zählt nur noch das, was sich unterscheidet, das, was mich auszeichnet.

Jurymitglied Thea Dorn gingen beim Lesen von Andreas Reckwitz' Buch ganze Welten auf und auch Svenja Flaßpöhler bewunderte wortreich die unsere Gegenwart erschließende Kraft von Reckwitz' Buch.

Der Bayerische Buchpreis

Für den Bayerischen Buchpreis, der seit 2014 vom hiesigen Landesverband des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben wird, werden jeweils drei Bücher in zwei Kategorien nominiert. In der Kategorie Belletristik waren es heuer neben Frazobels „Das Floß der Medusa“ „Das Genie“ von Klaus Cäsar Zehrer, sowie Petra Morsbachs in München spielender Roman „Justizpalast“. Um den Sachbuchpreis waren neben Andreas Reckwitz noch „Die Farbe Rot“ von Gerd Koenen im Rennen, und "Blau" des Berliner Philosophen Jürgen Goldstein

In der Jury diskutierten in diesem Jahr Svenja Flaßpöhler, Thea Dorn und Knut Cordsen. Anders als bei anderen Buchpreisen tagt die Jury nicht geheim, sondern vor geladenem Publikum und in Anwesenheit der Autoren.