Insgesamt gehört jeder achte Pflegebedürftige zur Gruppe der jüngeren – und anders als Senioren, die eher wegen Demenz oder infolge eines Schlaganfalls Pflege brauchen, leiden sie eher an Lähmungen, Intelligenzminderung, Epilepsie oder dem Down-Syndrom.
Lieber in der Wohngruppe als bei den Eltern
Einer Umfrage der Barmer zufolge lebt fast jeder zweite jüngere Pflegebedürftige bei seinen Eltern – aber nur etwa jeder dritte will das auch. 15 Prozent wollen in einer Wohngruppe leben – aber nur für acht Prozent geht dieser Wunsch in Erfüllung.
Barmer-Chef Straub fordert von Städten und Gemeinden, bei ihrer Wohnraumplanung mehr als bisher an junge Pflegebedürftige zu denken; beim altengerechten Wohnen sei ja schon eine Menge passiert.
Systemumstellung bei der Pflege hat laut Barmer geklappt
Im Januar ist in Deutschland die Pflegereform in Kraft getreten, mit der Umstellung von Pflegestufen auf Pflegegrade, bei der die Eingruppierung sich daran orientiert, wie gut ein Pflegebedürftiger seinen Alltag meistern kann. Vor allem Demenzkranke profitieren davon. Barmer-Chef Straub findet, grundsätzlich sei diese Umstellung gelungen - was natürlich nicht heißt, dass alle Probleme in der Pflege gelöst wären.
Zu wenige Plätze in Tages- und Kurzzeitpflege
So hat die Barmer-Versichertenbefragung zum Beispiel ergeben, dass Plätze für Kurzzeit- und Tagespflege fehlen. Heinz Rothgang, Gesundheitswissenschaftler von der Uni Bremen, sagt, vor allem die, die Tagespflege gern nur ein- bis zweimal die Woche in Anspruch nehmen würden, fänden oft kein passendes Angebot.