Mnangagwa soll das Land bis zu den für nächstes Jahr geplanten Wahlen führen. Der 75-Jährige gehört seit Jahrzehnten zur politischen Elite des Landes im südlichen Afrika. Er war lange Jahre Mugabes rechte Hand. Nach dem Rücktritt Mugabes hatte er demokratische Reformen versprochen.
Der 93-jährige Mugabe war am Dienstag unter erheblichem Druck nach 37 Jahren Herrschaft zurückgetreten. Damit kam er einer Amtsenthebung durch das Parlament zuvor. Vergangene Woche hatte das eng mit Mnangagwa verbundene Militär die Macht übernommen. Die Generäle stellten Mugabe unter Hausarrest. Bisherige Unterstützer des Präsidenten wandten sich daraufhin in Windeseile von ihm ab. Mugabe war in Simbabwe seit 1980 an der Macht. Unter seiner Führung wurde aus der früheren Kornkammer der Region ein Armenhaus.
Viele Simbabwer erwarten Mnangagwas Antrittsrede mit Spannung. Zum einen wird damit gerechnet, dass sich der Präsident dazu äußern wird, wann sich das Militär wieder aus dem politischen Geschehen zurückziehen wird. Zudem ist fraglich, ob Mnangagwa die Opposition an seiner Regierung beteiligen wird, um im nächsten Jahr wirklich freie und faire Wahlen zu ermöglichen.
Keine Strafverfolgung für Mugabe und Gattin
Mugabe und seine Frau Grace müssen nach Aussage der Regierungspartei keine Strafverfolgung fürchten. "Wir haben nichts gegen Mugabe oder seine Frau. Es steht ihnen frei, im Land zu bleiben, wenn sie das möchten", hatte Zanu-PF Sprecher Simon Khaya Moyo gestern gesagt. Es blieb jedoch zunächst unklar, ob die Parteiführung einen formellen Beschluss gefasst hat, Mugabe Straffreiheit zu gewähren. Mugabe, seiner Frau und anderen werden massive Korruption und die gewaltsame Unterdrückung von Gegnern vorgeworfen.