Schon seit geraumer Zeit bekommen immer mehr Menschen wegen einer psychischen Krankheit eine medizinische Rehabilitation der Rentenversicherer bewilligt. Innerhalb eines Jahrzehnts ist die Zahl um fast die Hälfte gestiegen, auf zuletzt knapp 160.000. Die Rentenversicherung geht aber nicht davon aus, dass es jetzt mehr Betroffene mit psychischen Problemen gibt als früher. "Für eine reale Zunahme der Häufigkeit psychischer Erkrankungen" gebe es "keinen Hinweis", erklären die Rentenkassen. Vielmehr seien die Menschen heute eher bereit, über ihre Schwierigkeiten offen zu reden.
Diese Entwicklung sorgt aber auch dafür, dass die Ausgaben der Rentenversicherer steigen. Denn Reha-Maßnahmen wegen psychischer Probleme dauern deutlich länger als Maßnahmen, bei denen es um rein körperliche Erkrankungen geht. Die durchschnittlichen Kosten liegen um mehr das Doppelte höher. Die Rentenversicherer versuchen daher, mit vorbeugenden Maßnahmen gegenzusteuern. So bieten sie etwa für Firmen Beratungsleistungen an, um aufzuzeigen, was Arbeitgeber tun können, damit ihre Beschäftigten nicht an Angststörungen, Depressionen oder Burnout erkranken.
Zu der zweitägigen Fachtagung kommen rund 1.600 Experten nach München.