Der gut 55 Jahre alte Baum, der heute gefällt wurde, soll kommende Woche vor der Bayerischen Landesvertretung in Brüssel aufgestellt und geschmückt werden. Dort soll er an das Waldgebiet des Jahres 2017, den Frankenwald, erinnern.
Baum der Hoffnung für den Frankenwald
Dass der Baum für Brüssel ausgerechnet eine Tanne ist, hat nicht nur mit Weihnachten zu tun. Die Tanne transportiert auch eine Botschaft. Denn auf ihr ruhen die Hoffnungen bei der Umwandlung des Frankenwaldes vom reinen Fichtenwald auf einen Mischwald.
Die Fichte ist durch den Klimawandel bedroht. Durch die trockenen Jahre ist der flachwurzelnde Baum leichte Beute für den Borkenkäfer. Die Tanne dagegen wurzelt sehr tief. Dadurch hat sie viel Halt und kommt auch in trockenen Zeiten an Wasser.
30 Jahre "Tannenoffensive"
Insgesamt soll der Frankenwald zum Mischwald werden, mit vielen Buchen, Tannen und einigen wenigen Fichten. Die Tanne gehört zur natürlichen Vegetation im Frankenwald. Einst war sie hier Begleitbaumart der ursprünglichen Buchenwälder. Durch die starke Holzwirtschaft im Frankenwald wurde sie im 17. und 18. Jahrhundert Hauptbaumart.
Luftschadstoffe und die menschliche Bewirtschaftung haben sie aber bis in die 1970er-Jahre deutlich zurückgehen lassen. Seit 30 Jahren gibt es nun im Frankenwald eine "Tannenoffensive", die diese Baumart stark fördert. Der Baum für Brüssel kommt aus der Aufforstung und wurde aus Samen von Alttannen im Rahmen der Naturverjüngung gezogen.