Unter den Badetoten in Bayern sind in diesem Jahr besonders viele ältere Schwimmer. Die jüngsten Fälle: Frühschwimmer entdeckten heute im Ettwieser Weiher im Ostallgäu die Leiche eines 79-Jährigen. Die Polizei vermutet, dass gestern Abend zum Schwimmen in den See gegangen war. Ebenfalls gestern starb eine 80-Jährige, die leblos aus dem Happinger See bei Rosenheim gezogen worden war.
Fast die Hälfte der Opfer sind über 65
Der Landesgeschäftsführer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Volker Härdtl, bestätigt den Verdacht: Fast die Hälfte aller Menschen, die beim Baden ums Leben kamen, waren älter als 65 Jahre. Insgesamt 55 Badetote gab es in diesem Jahr im Freistaat. 25 von ihnen waren 65 oder älter.
Kreislauf- oder Herzversagen als Ursache
Härdtl vermutet, dass Kreislauf- oder Herzversagen die häufigsten Ursachen sind. Die DLRG fordert deshalb staatliche Unterstützung für Schwimmkurse, in denen Senioren das richtige Verhalten lernen können. Ein entsprechender Antrag liege seit rund vier Wochen beim Bayerischen Gesundheitsministerium.
Langsam ins Wasser gehen
"Draußen große Hitze, zu schnell ins Wasser, zu wenig Abkühlung", fasst Härdtl zusammen. Das Problem: "Wenn der Kreislauf beim Spazierengehen versagt, setzen Sie sich hin und warten, bis es besser wird. Beim Schwimmen im See können Sie keine Pause machen, da gehen sie ruckzuck unter", so der Experte.
Schwimmhilfen können sinnvoll sein
Die DLRG rät deshalb, langsam ins Wasser zu gehen und sich vorsichtig abzukühlen. An Seen sei es zudem ratsam, mit zwei oder drei anderen rauszuschwimmen, um im Notfall nicht alleine zu sein. Auch Hilfen wie Schwimmbretter, die man an einer Schnur mit sich führt, können für ältere Menschen lebensrettend sein.