Gut 15 Meter tief fiel der Putz von der Kirchendecke der Pfarrkirche "Zu unserer lieben Frau" in Dormitz und landete im Mittelgang und auf den Kirchenbänken. Ein ordentlicher Schreck für die Kirchengemeinde im Landkreis Forchheim, erzählt Kirchenpfleger Josef Vollmann dem Bayerischen Rundfunk. Verletzt wurde aber "Gott sei Dank" niemand, da sich der Vorfall über Nacht ereignete.
Gottesdienst in der Mehrzweckhalle
Die etwa zwei Quadratmeter große Putzstelle war ein Teil eines insgesamt rund 15 Quadratmeter großen Marienbilds aus dem 18. Jahrhundert. Wie das Erzbistum Bamberg auf Nachfrage erklärte, wurde das Dormitzer Gotteshaus nach dem Vorfall aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Gottesdienste wurden in eine Mehrzweckhalle verlegt. In der Kirche selbst wurde inzwischen ein Gerüst aufgebaut, sodass Experten des Erzbischöflichen Bauamts und ein Statiker den Schaden genauer unter die Lupe nehmen konnten.
Schadensausmaß noch unklar
Nach Einschätzung der Experten sind schwerwiegende statische Gründe für den Putzabbruch unwahrscheinlich. Vielmehr gehen sie nach ersten Untersuchungen davon aus, dass bei der "Barockisierung" der Kirche vor rund 300 Jahren Fehler gemacht wurden. Offenbar wurde beim Aufbringen der oberen Putzschale kaum Bindemittel verwendet. Dieses Problem könnte durch eine punktuelle Rückverankerung gelöst werden.
Heute sollen aber noch weitere Untersuchungen vor Ort stattfinden. Außerdem soll aus Sicherheitsgründen die gesamte Decke auf Hohlstellen hin überprüft werden. Erst dann können ein Sanierungskonzept erstellt und Aussagen über die Kosten getroffen werden, sagte der Pressesprecher des Erzbistums Bamberg, Harry Luck, dem Bayerischen Rundfunk. Bislang stehe das genaue Schadensausmaß noch nicht fest.