Die Stadt Schweinfurt wird sich für die Ausrichtung einer Landesgartenschau 2026 bewerben. Das hat der Stadtrat bei seiner heutigen Sitzung mehrheitlich beschlossen - mit 31 Ja-Stimmen und zehn Gegenstimmen. Abgabetermin für die Bewerbung ist in vier Tagen. Die Stadtverwaltung hat die Bewerbung bereits vorbereitet in der Tasche. Ende Juli soll dann klar sein, wer den Zuschlag für die Landesgartenschau 2026 bekommt.
Landesgartenschau: Schweinfurter SPD fürchtet Hemmschuh für die Stadtentwicklung
Die Pläne sind in Schweinfurt durchaus umstritten: So lehnt die SPD im Schweinfurter Stadtrat das Konzept für eine Landesgartenschau auf dem nordwestlichen Bereich der ehemaligen US-Ledward-Kaserne ab. Ralf Hofmann, der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfaktion, sagte dem Bayerischen Rundfunk, dass seiner Meinung nach die Gefahr bestehe, eine weitere Stadtentwicklung auf dem Areal bis 2056 zu verhindern. 30 Jahre müssten die Landesgartenschauflächen nämlich gepflegt werden. Bis dahin dürften sie nicht weiter bebaut werden.
"Schweinfurter Liste" will neuen Wald statt einer Landesgartenschau
Aus Sicht von Ralf Hofmann könnte sich beispielsweise die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt bei Bedarf mit ihrem Internationalen Campus nicht erweiteren. Hofmann fürchtet, dass sich eine Landesgartenschau als riesige und kostspielige "Luftnummer" erweisen könnte. Auch andere lehnen die Pläne ab. Ulrike Schneider von der Schweinfurter Liste zum Beispiel plädiert dafür, auf der potentiellen Landesgartenschau-Fläche zehn Hektar neuen Wald anzupflanzen. Das sei deutlich günstiger und nachhaltiger, als elf Millionen Euro in die Daueranlagen zu stecken, so Schneider.
In eine Landesgartenschau in Schweinfurt müssten rund 26 Millionen Euro investiert werden. Davon würden 13 Millionen Euro für die Anlagen benötigt und nochmal ein ähnlicher Betrag für den laufenden Betrieb.