Nach dem Oberleitungsschaden bei der Münchner S-Bahn ermittelt die Bundespolizei nun gegen den Teleskopstaplerfahrer, der gestern mit seiner Hebebühne die Leitung abgerissen hatte. Laut Polizei hatte der Staplerfahrer weder für den Stapler noch für ein anderes Fahrzeug einen Führerschein. Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Fahren ohne Fahrerlaubnis eingeleitet.
Arm des Teleskopstaplers auf sieben Meter ausgefahren
Bei dem Vorfall am Dienstagnachmittag hatte der Bauarbeiter einer Straßenbaustelle direkt neben der Flughafenlinie S8 mit seinem Stapler über den Bahnübergang zwischen Unterföhring und Ismaning fahren wollen. Offenbar hatte der Mann vergessen, den auf sieben Meter ausgefahrenen Arm des Teleskopstaplers einzufahren. Als er die Schienen querte, blieb die Hebebühne in der Oberleitung hängen und riss sie herunter.
620 Passagiere sitzen bei Hitze in S-Bahn fest
Kurz darauf fuhr eine S-Bahn vor dem Unterföhringer Tunnel in die beschädigte Leitung. Es kam zu einem Kurzschluss. Der S-Bahn-Verkehr zum Flughafen fiel komplett aus. Die 620 Reisenden saßen eine Stunde lang bei heißen Temperaturen im Zug fest, bevor sie evakuiert werden konnten.
Erst am Abend konnte die Strecke wieder eingleisig freigegeben werden. Bis in die Nacht kam es zu Behinderungen. Die Polizei geht von einem Schaden im unteren sechsstelligen Bereich aus.