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Ein Polizist inspiziert einen Gefahrgut-Tanklaster

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Nach Bologna: Sind Tanklaster in Bayern sicher?

Nach dem schweren Unfall eines Tanklastzugs in Bologna mit einem Toten und 145 Verletzten betonen die Verbände der Transportunternehmen und der Flüssiggaswirtschaft, wie aufwändig die Sicherheitsvorkehrungen bei Transporten seien. Von Lorenz Storch

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Der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) versichert auf BR-Anfrage, dass der Transport von Gefahrgütern mit Lastwagen im Alltag unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattfinde.

"Tanklastzüge sind sehr sicher, wir haben ein ausgefeiltes Gefahrgutbeförderungsrecht in ganz Europa." Sebastian Lechner, LBT

Unter anderem müssen Unternehmen, die mit Gefahrgütern unterwegs sind, einen Gefahrgutbeauftragten bestellen, Fahrer brauchen den so genannten Gefahrgutführerschein (ADR-Bescheinigung) und für Tanklaster noch eine Zusatzbescheinigung. Die technischen Vorschriften seien in den letzten Jahrzehnten überdies sukzessive verschärft worden.

Unfälle passieren trotz Sicherheitsvorschriften

"Dennoch passieren tragische Unfälle, das lässt sich nicht vermeiden", so Lechner. Im Jahr 2010 etwa war ein Tanklastzug im Südwesten von München mit einem Geisterfahrer zusammengestoßen und ausgebrannt. Damals wurde der Geisterfahrer schwer verletzt, der Tanklastzugfahrer erlitt einen Schock, konnte sich aber rechtzeitig aus dem LKW retten, bevor der Feuer fing.

Rund 1.000 Flüssiggas-Laster in Deutschland unterwegs

Nach Angaben des Deutschen Verbands Flüssiggas sind in Deutschland insgesamt rund 1.000 Tanklaster mit Flüssiggas unterwegs. Eingesetzt wird der Energieträger unter anderem als Heizenergie. Hierfür wird Flüssiggas – wie beispielsweise auch Heizöl – in Tanklastern zum Kunden transportiert. Die Flüssiggas-LKW gibt es in unterschiedlicher Größe, sie fassen zwischen sechs und 22 Tonnen des Brennstoffs.

Tankwände sind etwa einen Zentimeter dick

Das Gas - Butan, Propan oder ein Gemisch davon - steht unter einem Druck von fünf bis zehn bar. Die Tanks von Flüssiggas-LKW sind darauf ausgelegt, bis zu 27 bar Innendruck standzuhalten. Die Tanks werden von einer Stahlwand umschlossen, die 1 bis 1,2 Zentimeter dick ist. Alle drei Jahre wird die Dichtigkeit der Tanks geprüft, alle sechs Jahre die Druckfestigkeit. Für den Fall von Auffahrunfällen besitzen die Tanks einen so genannten Unterfahrschutz, der mindestens zehn Zentimeter über den Behälter hinausragt.