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Eine Kakerlake in einem Eimer

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Kakerlaken-Plage in Lutzingen bei Dillingen

Die Kakerlaken kamen aus der Kanalisation, krochen in den Keller und eroberten dann das ganze Haus. Eine Familie aus Lutzingen im Landkreis Dillingen hat verzweifelt versucht, die Kakerlaken zu bekämpfen. Mittlerweile sind die Behörden informiert.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Die Kakerlaken gelangten über den Siffon im Heizungskeller ins Haus von Stefanie Schenk. Ein paar tote Kakerlaken hat sie in einem Weckglas gesammelt. Als sie es öffnet, stinkt es unsäglich. Überall sind die Schaben, erzählt die Lutzingerin, bis in ihr Bad haben sie es schon geschafft.

Gift gegen die Kakerlaken

Ähnlich ist es bei ihrer Schwester Katrin Kerle, die seit gut einem Jahr hier wohnt und mit ihr die Kakerlaken. Inzwischen haben sich die beiden Schwestern über Kakerlaken informiert und bereits mehrere hundert Euro ausgegeben, für einen Kammerjäger und Gift. Jeden Tag müssen sie nun die toten Insekten beseitigen. Die müssen verbrannt werden, sagt sie, damit die Eier nicht weiterleben.

Schweigen über die Kakerlaken

Die Tiere sind sehr vermehrungsfreudig und invasiv. Das heißt, sie erobern Häuser gern als ganze Truppe. So wie den beiden Schwestern geht es möglicherweise vielen Menschen in Lutzingen. Doch kaum einer redet darüber. Auch die beiden Schwestern haben lange geschwiegen: Die Leute könnten ja schlecht von ihnen denken, annehmen man würde nicht genug putzen, deshalb schämt man sich, erzählt Katrin Kerle.

Behörden über Kakerlaken informiert

Bis Mai. Dann haben die beiden es nicht mehr ausgehalten. Sie haben Bürgermeister Eugen Götz informiert, sich auch ans Gesundheitsamt gewandt und an den Landrat, sagt Katrin Kerle: "Und mittlerweile heißt es, dass ein professioneller Schädlingsbekämpfer beauftragt wurde." Das heißt es nicht nur - es ist auch passiert. Auch wenn sie noch keine offizielle Mitteilung erhalten hat.

Kakerlaken-Bekämpfer haben viel zu tun

Er selbst habe schon versucht, die Schädlinge mit Gift zu bekämpfen, als ersten Schritt, sagt Bürgermeister Eugen Götz: "Ich habe mehrere Firmen angefragt und die haben keine Zeit gehabt. Die Firma aus Augsburg hat gesagt, frühestens am 2. August kann er es machen. Dann habe ich sofort den Auftrag erteilt.

Eine orientalische Kakerlake in Lutzingen

Seitdem weiß Bürgermeister Eugen Götz: Es ist eine orientalische Schabe, mit der es die Lutzinger zu tun haben. Eingeschleppt wird sie meist durch Tierfutter. Experten zufolge legt ein Weibchen etwa 20 Eier - alle vier Wochen: Die Tiere haben sich also munter weitervermehrt. Es kann damit noch ein bisschen dauern, bis Lutzingen wirklich kakerlakenfrei wird.