Hörakustiker-Kongress in Nürnberg

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Hörakustiker stellen smarte Hörgeräte in Nürnberg vor

Die Waschmaschine an und aus machen, einen französischen Film sehen, ohne Französisch zu können: Hörgeräte werden immer smarter und könnten künftig als Alltagsbegleiter eine ganz neue Rolle spielen. In Nürnberg wird nun an dieser Zukunft gearbeitet.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Um die Entwicklung der Hörgeräte weiterzutreiben, treffen sich Experten aus ganz Europa in Nürnberg derzeit zum 62. Hörakustiker-Kongress. Mittlerweile können sich Hörgeräte schon mit dem Smartphone verbinden und bieten so viele neue Anwendungsmöglichkeiten, erklärt Martin Blecker, der Präsident der Europäischen Union der Hörakustiker (EUHA), dem Bayerischen Rundfunk. So könne das Smartphone schon jetzt Gehörtes übersetzen und im Anschluss auf das Hörgerät schicken.

Vorurteile gegen Hörgeräte

Noch gebe es allerdings Kapazitätsprobleme in den immer kleiner werdenden Geräten, so Blecker. Da der technische Fortschritt aber weitergeht, könnten Hörgeräte künftig auch ohne Smartphone zu völlig selbstständigen Helfern werden. Allein in Deutschland gibt es den Angaben der EUHA zufolge knapp sechs Millionen Schwerhörige, die dringend auf ein Hörgerät angewiesen wären. Davon tragen fast vier Millionen bereits eines. Trotzdem sei Hörhilfe in Deutschland weiter ein schwieriges Thema, so Verbands-Chef Blecker.

"Wenn ich Sie frage, wann waren Sie das letzte Mal beim Zahnarzt, das können Sie sicher beantworten. Wenn ich Sie aber frage, wann haben Sie zuletzt einen Hörtest gemacht, darauf gibt’s keine Antwort, weil man das als von Gott gegeben sieht." Martin Blecker, Präsident der Europäischen Union der Hörakustiker