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Marktgemeinde Dinkelscherben legt sich mit Gesundheitsamt an

Weil wieder Keime gefunden wurden, hat das Gesundheitsamt Augsburg für Dinkelscherben Chlor im Trinkwasser angeordnet. Die Marktgemeinde widersetzt sich und hält ihren Aufruf zum Abkochen des Wassers für ausreichend. Von Christian Wagner

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Am Mittag (Mittwoch, 6.6.18) hat das Gesundheitsamt beim Landratsamt Augsburg angeordnet, dass dem Trinkwasser in Dinkelscherben (Kreis Augsburg) Chlor zugesetzt werden muss. Grund sind Fäkalkeime, die zuerst Mitte Mai nachgewiesen wurden. Die Marktgemeinde allerdings hält diese Anordnung für übertrieben und hat angekündigt, einen Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht zu stellen.

Vorwurf der "hygienischen Mängel"

Die Gesundheitsbehörde spricht in ihrem zwölfseitigen Schreiben an die Verantwortlichen in Dinkelscherben von "gravierenden hygienischen Mängeln" und einer Gefahr für die Gesundheit. Die Bakterien im Trinkwasser könnten Magen-Darm-Erkrankungen verursachen. Deshalb will die Behörde, dass dem Trinkwasser Chlor beigegeben wird. Vorerst müssten die Anwohner in Dinkelscherben und Oberschöneberg ihr Trinkwasser außerdem abkochen.

Dinkelscherben will beim Abkochen bleiben

Diese Anweisung hatte die Gemeinde den Betroffenen Anwohnern schon Mitte Mai gegeben. Und Bürgermeister Edgar Kalb hält sie auch für ausreichend. Der Chlor-Anordnung will sich Dinkelscherben zudem widersetzen, weil von dem Zusatz eine Gesundheitsgefahr ausgehe.

Nach Auskunft der zuständigen Abteilungsleiterin im Landratsamt Augsburg, Christine Hagen, ist eine Anordnung der Gesundheitsbehörde "sofort vollziehbar". Die Gemeinde habe nun zwar mitgeteilt, sie werde Vorkehrungen für die Chlorung des Trinkwassers treffen. Gleichzeitig hat die Marktgemeinde einen Anwalt damit beauftragt, gegen die Anordnung vorzugehen. Voraussichtlich muss das Verwaltungsgericht dann in dem Streit entscheiden.

An diesem Donnerstag (7.6.) sollen weitere Proben genommen werden.