Der Brandschutz im Josef-Deimer-Tunnel in Landshut ist mangelhaft. Zahlreiche Brandschutzklappen sind nicht richtig eingebaut worden. Der Mangel hätte schon bei der Abnahme vor rund 20 Jahren bemerkt werden müssen, heißt es aus dem Baureferat der Stadt Landshut. Die Verantwortlichen räumen Fehler ein: Dass das Problem damals nicht auffiel und später zum Beispiel bei Wartungsarbeiten nicht behoben wurde, sei ein klares Defizit.
Wurden Warnhinweise vertuscht?
Berichte, wonach ein städtischer Mitarbeiter die Wartungsfirma angewiesen habe, einen entsprechenden Warnhinweis auf den Rechnungen zu streichen, kann Baureferent Johannes Doll weder bestätigen noch dementieren. Eine konkrete Gefahr bestehe für die knapp 4,5 Millionen Tunnelnutzer pro Jahr derzeit nur, wenn in den angrenzenden Funktionsräumen ein Feuer ausbrechen und gleichzeitig im Tunnel zum Beispiel ein Unfall passieren würde.
Bis Herbst sollen die Mängel behoben sein
Nun soll der Mangel schnell behoben werden. Dafür müssen die mangelhaften Klappen besser mit der Wand vermauert oder mit Brandschutzschaum ausgespritzt werden. Bis Herbst könnte das geschehen sein. Die Arbeiten können im laufenden Betrieb oder bei einer routinemäßigen Wartung des Tunnels erledigt werden, heißt es von der Stadt.
Eröffnung des Tunnels war 1999
Der fast 1.500 Meter lange Tunnel unter dem Landshuter Hofberg wurde im Jahr 1999 eröffnet. Der Tunnel führt südlich um die Landshuter Altstadt herum und ist eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt. Seit 2007 trägt das Bauwerk den Namen des früheren Landshuter Oberbürgermeisters Josef Deimer.