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Mordvorwurf gegen 19-Jährigen nach Messerattacke in München

Mordvorwurf gegen 19-Jährigen nach Messerattacke in München

Der 19-Jährige, der am vergangenen Freitag in Neuhausen eine 25-jährige Frau erstach und deren Mutter und Bruder schwer verletzte, hat die Tat wahrscheinlich geplant. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vollendeten und versuchten Mord vor. Motiv: Rache.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der mutmaßliche Täter hatte das Tatmesser, ein längeres Küchenmesser, bei sich, als er an der Wohnungstür der Familie klingelte und eingelassen wurde, sagt die Polizei. Die Familie kannte den jungen Mann gut: Er und die jüngste Tochter waren drei Jahre lang ein Paar. Das Verhältnis zur Familie war sehr eng, man fuhr gemeinsam in den Urlaub. Zum Tatzeitpunkt waren die jungen Leute jedoch getrennt.

Junger Mann wollte sich wohl an Familie rächen

Die Staatsanwaltschaft geht aufgrund der äußeren Umstände darauf aus, dass der Mann aus Rache gehandelt hat. Er wollte wohl gezielt der Familie seiner Ex-Freundin schaden. Er stach mehrfach auf die ältere Schwester, die Mutter, den 15-jährigen Bruder und sogar den Familienhund mit dem Messer ein. Seine Ex-Freundin war nicht in der Wohnung, genauso wenig wie der Vater und eine weitere Schwester. Laut Polizei gibt es durchaus Hinweise darauf, dass der 19-Jährige wusste, dass sich seine Ex-Freundin zur Tatzeit nicht in der Wohnung befand.

Mutmaßliche Täter ist polizeibekannt

Gegen den 19-Jährigen wird deshalb wegen vollendeten Mordes und wegen versuchten Mordes in zwei Fällen ermittelt. Er ist der Polizei bereits bekannt: 2015 schlug er eine andere Person mit der Hand ins Gesicht, das Verfahren wurde aber eingestellt. Im Oktober 2017 bedrohte er einen Bekannten mit einem Messer. Dieses Verfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung stand unmittelbar vor der Anklage vor dem Jugendschöffengericht. Der Polizei zufolge gibt es Hinweise, dass der Tatverdächtige auch schon mal Drogen genommen hat. Ob das zum Tatzeitpunkt der Fall war, ist aber unklar.

Verletzte Opfer noch nicht vernehmungsfähig

Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gestalten sich die Ermittlungen schwierig. Die beiden Verletzten sind nach wie vor nicht vernehmungsfähig. Der Zustand der 53 Jahre alten Mutter sei stabil, ihrem Sohn gehe etwas besser. Auch die anderen Familienmitglieder sind zu geschockt für eine Vernehmung. Der 19-jährige Tatverdächtige schweigt nach wie vor zu den Vorwürfen.