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Der Papst aus Bayern Besuch bei der Schwarzen Madonna

Bei seinem Bayern-Besuch 2006 ermutigt Benedikt XVI. während einer Vesper in der Altöttinger Basilika zum Priestertum und der Mitgliedschaft in geistlichen Orden. In dem weltberühmten Wallfahrtsort mit der Schwarzen Madonna ruft er zudem zu einer neuen Marienfrömmigkeit auf.

Stand: 02.09.2011 | Archiv

Papst Benedikt XVI. | Bild: picture-alliance/dpa

Der Heilige Vater wird am Morgen des dritten Besuchstages (11. September 2006) mit dem Hubschrauber von München nach Altötting geflogen, wo ihn der Passauer Bischof Wilhelm Schraml und der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) begrüßen. Auch auf der Fahrt im Papamobil zum Kapellplatz wird Benedikt XVI. herzlich empfangen: Tausende säumen den Weg vom Sportplatz ins Zentrum. Als erste Station besucht das römisch-katholische Kirchenoberhaupt zunächst die Gnadenkapelle und hält dort ein stilles Gebet.

Predigt auf Kapellplatz: "Demut von Maria lernen"

Papst Benedikt im stillen Gebet.

Danach ruft Benedikt XVI. in dem weltberühmten Wallfahrtsort zu einer neuen Marienfrömmigkeit auf: Vor 60.000 Gläubigen und Schaulustigen auf dem Kapellplatz sagt der Pontifex, die Menschen sollten sich durch die Fürsprache der Gottesmutter Maria ganz Gott anvertrauen.

In seiner Predigt vermeidet das Oberhaupt der katholischen Kirche jeden politischen Bezug auf den fünften Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York. In einer Fürbitte allerdings wird der Terroranschlag auf das World Trade Center erwähnt und für weltweiten Frieden gebetet.

Messe neben der Schwarzen Madonna

Die Marienverehrung steht im Mittelpunkt von Benedikts Ansprache. Neben der Figur der Schwarzen Madonna, die für den Papstgottesdienst aus der Gnadenkapelle geholt wird und neben dem Altar steht, ruft der Papst dazu auf, Gottes Willen anzunehmen. Diese Demut und Großzügigkeit lerne man von Maria, der Mutter des Herrn:

"Von Maria lernen wir die helfende Güte, aber auch die Demut und die Großzügigkeit, Gottes Willen anzunehmen und ihm zu glauben, dass seine Antwort das Gute für uns ist."

Papst Benedikt XVI. in der Gnadenkapelle

Einweihung der neuen Anbetungskapelle

Nach dem Gottesdienst zieht der Papst mit einem Prozessionszug in die neue Anbetungskapelle ein, um diese einzuweihen. Die Mittagspause verbringt er im Kloster St. Magdalena. Dort hat er Gelegenheit, mit seinem Bruder zu sprechen.

Kardinalsring für Schwarze Madonna

Am späten Nachmittag dieses Tages ermutigt Papst Benedikt XVI. in der Basilika St. Anna zu Priestertum und Mitgliedschaft in geistlichen Orden. Der Pontifex beklagt einen großen Mangel an Geistlichen in aller Welt. Es fehle an Menschen, die bereit seien, sich in den Dienst Gottes zu stellen. Bei einem Vesper-Gottesdienst mit Seminaristen, Priestern und Ordensleuten sagt er:

"Wir wissen, der Herr sucht Arbeiter für seine Ernte."

Papst Benedikt XVI.

Gleichzeitig warnt der Heilige Vater Priester und Ordensleute vor blindem Aktionismus. Er ruft sie dazu auf, ihrer Berufung treu zu bleiben. Wo Priester wegen der großen Aufgaben ihre Bindung an Gott vergäßen, verlören sie "bei aller vielleicht heroischen Aktivität am Ende die innere Kraft, die sie trägt".

Der Fischerring des Pontifex'

Zum Abschluss der Vesper widmet der Papst seinen Fischerring der Schwarzen Madonna von Altötting. Er legt eine Nachbildung des Rings auf ein Samtkissen vor der Statue, die normalerweise in der Gnadenkapelle steht, für die Vesper aber in die Basilika transportiert worden ist.


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