CSU beharrt auf härterer Flüchtlingspolitik Auf Distanz zu Merkel
Obergrenze, Leitkultur, Ausweisungen: Neu sind die Forderungen nicht, die die CSU auf ihrer Vorstandsklausur am Wochenende an die Kanzlerin richten will. Neu aber ist die Zusammenfassung zu einem Katalog, der weitere Konflikte mit der CDU programmiert.

Eine gesetzlich festgelegte Obergrenze von 200.000 Flüchtlingen pro Jahr, Ausländer ohne Bleiberecht konsequent zurückweisen, Burka verbieten und die doppelte Staatsbürgerschaft abschaffen – viele der Forderungen in der Beschlussvorlage für die Parteivorstandsklausur sind schon bekannt. Die CSU verlangt darin in deutlichen Worten eine Verschärfung der Flüchtlingspolitik.
Vorrang für christliche Flüchtlinge
So plädiert die CSU für ein "Einwanderungsbegrenzungsgesetz", bei dem ein "Vorrang für Zuwanderer aus unserem christlich-abendländischen Kulturkreis" gelten soll. Ein Staat müsse selber entscheiden, wen er aufnimmt – nicht die Migranten würden das entscheiden, heißt es in dem Papier. Die Partei bleibt bei ihrem Ziel, eine Leitkultur in der bayerischen Verfassung zu verankern. Neben einer "wirkungsvollen Fluchtursachenbekämpfung" fordert die CSU wie gehabt, Flüchtlinge schnellstmöglich wieder in ihre Heimat zurückzuschicken.
"Deutschland muss Deutschland bleiben" - aber wie?
Der Forderungskatalog dürfte für neue Diskussionen in der Union sorgen und den Konflikt mit der Kanzlerin über die Flüchtlingspolitik weiter anheizen. Gleichzeitig sagt die CSU in ihrem Papier ähnlich wie Merkel: "Deutschland muss Deutschland bleiben". Das Papier soll am Wochenende auf einer Vorstandsklausur mit CSU-Chef Horst Seehofer im oberpfälzischen Schwarzenfeld beraten und beschlossen werden.
Russland, die Rente und das Internet
Weniger spektakulär, aber ebenfalls konfliktträchtig: Die außenpolitische Forderung nach einer "Rückführung der Russland-Sanktionen im Rahmen der Minsker Vereinbarungen."
Mit ihren weiteren Aussagen nimmt die CSU weniger die Schwesterpartei als die politische Konkurrenz ins Visier. So fordert die CSU beim Thema Sicherheit einen Einsatz der Bundeswehr im Inland und die Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung. Mit ihrer Absage an jegliche Steuererhöhungen - auch für Reiche und große Erbschaften - legt sie sich prophylaktisch mit der SPD an, der sie zudem unterstellt, "Steuersenkungen verhindern" und "neue Steuern einführen" zu wollen. Im Übrigen verspricht die CSU eine Entlastung von Eltern bei den Rentenbeiträgen und "superschnelles Internet für ganz Bayern".
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stefan, Donnerstag, 08.September 2016, 17:12 Uhr
36. Umsetzung
Wie schnell wird denn das nun umgesetzt? - Vor oder nach der "Ausländermaut" ??
Antwort von Wolf, Donnerstag, 08.September, 17:38 Uhr anzeigen
Der war gut....sie haben das G achteinhalb vergessen.
Bayer, Donnerstag, 08.September 2016, 16:44 Uhr
35. Zukunft
Ich bin für Bayern zu und mit Österreich. Ein neues Tirol. Dieses Merkel-Deutschland ist am Ende. Nur noch eine Frage der Zeit, bis der ganzen Laden zusammen bricht. Merkel kann dann ja mit Erdogan zusammen gehen. Macht wohl wer Sinn. Im Geiste vereint. Dann kann sie in Deutschland einen Überwachungsstaat einrichten. Wer nicht passt, verschwindet.
Antwort von N. Schöttl, Donnerstag, 08.September, 17:42 Uhr anzeigen
@Bayern
Haben Sie denn nicht den obigen Artikel des BR gelesen? Dort steht im untersten grauen Feld, unter dem Punkt "Innere Sicherheit" folgendes: "Die CSU will ... die sogenannte Vorratsdatenspeicherung ausweiten ... ". Weshalb die CSU da für Sie besser sein sollte, dies ist für mich schleierhaft. Einen "Überwachungsstaat" möchte die CSU doch ganz genauso.
Antwort von Der Kollege, Donnerstag, 08.September, 18:20 Uhr anzeigen
Deutsche Sprache schweres Sprache?
Antwort von Paul Hofer, Donnerstag, 08.September, 18:22 Uhr anzeigen
Zustimmung. Wir gründen die bayr.-österr. Alpenrepublik.
Riedl Hans, Donnerstag, 08.September 2016, 16:17 Uhr
34. Auf Distanz zu Merkel
Bayern muss weg von Deutschland wir sind ein ganz anders denkendes Volk deshalb müssen wir uns mit Österreich zusmmentun weil wir und die Österreicher einfach zusammengehören.
Antwort von Zwiesel, Donnerstag, 08.September, 17:42 Uhr anzeigen
@Riedl Hans:
Nehmen Sie doch nicht immer das Volk für sich in Anspruch. Ich bin Teil des bayerischen Volkes und denke anders als Sie. Respektieren Sie das bitte.
Antwort von Wolf, Donnerstag, 08.September, 17:54 Uhr anzeigen
Oh je,den "Anschluss " gabs schon mal,hat damals nicht funktioniert....und ich hab beileibe nichts mit Österreich gemein,aber lassen sie sich nicht aufhalten,in diese Richtung ist die Grenze ja noch offen..
Antwort von Miiich, Donnerstag, 08.September, 18:09 Uhr anzeigen
Die 8 Millionen Österreicher haben wohl kein Interesse ihre Souveränität dadurch aufzugeben, dass 12 Millionen Bayern hinzukommen.
Bayern muss es vielmehr den Schotten gleichtun und wieder eigenständig werden.
Als neuntgrößter EU-Staat bzw. als sechststärkste Volkswirtschaft in der EU, kann es sich Europa nicht erlauben Bayern die Mitgliedschaft zu verweigern.
Bayern hat eine 1500 Jährige Geschichte als Staat vom Stammesherzogtum, Herzogtum, Königreich bis hin zum Freistaat. Warum sollten wir die wiedererlangte Eigenstaatlichkeit sofort wieder aufgeben um mit Österreich wieder ein neues Staatsgebilde zu konstruieren?
Heuer sind es genau 150 Jahre her als Bismarck mit seinem Krieg gegen den Deutschen Bund diesen und die deutsche Kulturnation spaltete, und zu einem unter Berliner Hägemonie stehenden Restdeutschland mit Blut und Eisen zusammenzuschmieden. 150 Jahre sind genug.
Ernst Bamberger, Donnerstag, 08.September 2016, 16:12 Uhr
33. CSU auf Distanz zu Merkel
Die Forderungen der CSU, speziell für die Innere Sicherheit und Flüchtlinge, halte ich für absolut gut. Die jetzige Regierung, sprich Angela Merkel, hat sich dermaßen in dieser Angelegenheit verrannt, dass sie nicht mehr weiter weiß und daher stur an dem eingeschlagenen Kurs festhält. Sie, die Kanzlerin; hätte sich gleich zu Beginn der "Flüchtlingstragödie" an die Worte und Forderungen der CSU halten sollen. Wenn kein Richtungswechsel in dieser Problem-Politik erfolgt, sollte die CSU bundesweit zur Wahl antreten und einen eigenen Kanzlerkandidaten stellen, denn die CDU hat keinen mehr, der eine Wahl gewinnen könnte.. Anhänger für die CSU gibt es genug, die für eine "satte" Wahl sorgen könnten. Ansonsten wird die AfD bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr der große Sieger sein.
Wolf, Donnerstag, 08.September 2016, 15:30 Uhr
32. An alle hysterischen Kanzlermacher:
Beruhigt euch,ein Bayer wird nicht Kanzler,haben schon ganz andere Kaliber versucht und sind gescheitert, Gott sei dank!
Antwort von Andrea, Donnerstag, 08.September, 15:54 Uhr anzeigen
@Wolf: Dinge können sich auch ändern. Vielleicht war damals die Zeit für die beiden bayerischen Kanzlerkandidaten noch nicht reif. Bis zum September 2015 hielt man Angela Merkel noch als uneinholbar in der Wählergunst. Warum sollte ein Bayer nicht die gleichen Chancen haben wie Frau Merkel aus der Uckermark, den Pfälzer Helmut Kohl, Gerd Schröder aus Hannover u.a.? Ich glaube, dass konservative Politiker wieder angesagt sind.
Antwort von wm, Donnerstag, 08.September, 15:56 Uhr anzeigen
@Wolf
Na,Na,Na,das würde ich an Ihrer Stelle nicht so Laut sagen.........da wäre der weise Truderinger als geeigneter Kandidat. zu nennen.
Alleine schon auf Grund seiner Weisheiten könnte er es schaffen.
Antwort von Truderinger, Donnerstag, 08.September, 17:55 Uhr anzeigen
Ach Mensch, wm, wie oft denn noch, Sie wollen einen neuen Kanzler, nicht ich. Sie müssen also sagen, wen, nicht ich! Wenn ich könnte, würde ich es Ihnen gerne mal mit Handpuppen vorspielen:-)