Franken - Heimat


8

Burgerroth (Lkr. WÜ) Naturdenkmal Kunigundenlinde

Die sogenannte Kunigundenlinde aus Burgerroth (Lkr. Würzburg) ist ein Naturdenkmal. Der Baum hat nach umstrittenen Stamm-Behandlungen überlebt und soll mindestens so alt sein wie die daneben stehende Kapelle - also gute 800 Jahre.

Stand: 23.08.2012

Kunigundenlinde in Burgerroth | Bild: BR-Mainfranken/Barbara Markus

Über dem Gollachtal bei Burgerroth (Lkr. Würzburg) thront neben einer Kapelle die sogenannte Kunigundenlinde, ein mächtiger sichtbar vom Alter gezeichneter Baum. "Er soll 800 Jahre alt sein und er lebt – das ist das Schöne! Er ist viel älter als wir und er überlebt uns alle. Das ist das Faszinierende daran", berichtet Dieter Sporn aus Würzburg. Nur wenige Bäume diesen Alters gibt es in Deutschland. Die meisten davon sind Eichen und Linden.

Linde hat sagenumwobenes Alter erreicht

Manfred Deppisch ist einer der besten Kenner der "Kunigundenlinde".

Eine genaue Altersbestimmung der Kunigundenlinde ist nicht mehr möglich, weil ihr der Kern fehlt. "Die Heilige Kunigunde ist bereits 1033 verstorben. Vermutlich ist die Linde im Zuge der Kapellenerrichtung gepflanzt worden. Auf etwa 800 Jahre käme sie dann auf jeden Fall hin. Bei uns im Sprechgebrauch ist es jedenfalls die tausendjährige Linde", sagt Kirchenpfleger Manfred Deppisch aus Buch. Mehrfach schon totgesagt, hat die Kundigundenlinde bis heute überdauert. Jedes Jahr aufs Neue beweist der Baum-Veteran mit einem dichten grünen Blätterkleid ihren Lebenswillen.

Ein Baum aus vier Teilen

Der Stamm der Linde hat sich schon vor langer Zeit in vier Teile aufgespalten. Knorrig und vernarbt beugt sich nunmehr ein jedes Viertel unter der Last seiner Äste und wird von massiven Eisenstangen abgestützt. Um das Gewicht zu mindern, ist etwa alle 25 Jahre ein radikaler Rückschnitt nötig. "Immer, wenn sie oben abgeschnitten worden ist, hat das viel böses Blut gegeben", erzählt der Kirchenpfleger und fügt hinzu: Wenn die Streben an der Linde nicht wären, wäre sie schon längst abgebrochen." Bei den Einheimischen ist noch gut in Erinnerung, wie groß der öffentliche Aufschrei war, als die Linde 1978 zurückgeschnitten wurde.

Ausflugsziel für Radfahrer

Die "Kunigundenlinde" ist bei Radfahrern ein beliebtes Ziel.

Besonders bei Radfahrern ist die Kunigundenlinde an der Kunigundenkapelle ein beliebtes Ziel. Auf dem Gaubahn-Radweg von Ochsenfurt aus geht es auf der stillgelegten Bahntrasse in den Ochsenfurter Gau bis zum Anschluss an den Taubertal-Radweg in Bieberehren. Kurz bevor der Gaubahn-Radweg in Bieberehren mündet, zeigt ein Schild nach links zur Kunigundenkapelle. "Das ist eine schöne Spritztour. Von Würzburg aus sind es 40 Kilometer. Es ist ein wirklich schöner Platz. Die Kapelle dazu – schöner geht's gar nicht!", schwärmt Sporn.

Anfahrt zur Kunigundenlinde

Auf der B13 nach Ochsenfurt fahren; südlich von Ochsenfurt rechts auf die Staatsstraße 2269 abbiegen; der Staatsstraße 2269 durch Aub hindurch bis Baldersheim folgen; in Baldersheim (Kappelstraße) links Richtung Burgerroth abbiegen; in Burgerroth an der ersten Weggabelung der Straße (St. Kunigunden-Straße) geradeaus folgen; in einer Rechtskurve nach links abbiegen (Kunigundenkapelle ist in Sichtweite).


8