Franken - Buchtipps


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Sabine Friedrich Immerwahr

Die regionalZeit stellt einen historischen Roman der fränkischen Autorin Sabine Friedrich vor: "Immerwahr". Ein Roman über Lebensfreude, Machtspiele und Stillstand.

Von: Evi Lell

Stand: 06.03.2008

Buchcover Immerwahr, Sabine Friedrich | Bild: dtv

Ähnlich ergeht es der Hauptfigur in Sabine Friedrichs Roman "Immerwahr". 198 Seiten lang wird sich Clara Haber nicht vom Fenster wegbewegen. Dieser Stillstand steht für ihr Leben, sie sieht keinen Ausweg mehr. Dabei hat sie viel erreicht: Sie hat als erste Frau an der Universität Breslau promoviert. Kommt aber nach der Heirat mit Fritz Haber nicht mit ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter zurecht. Auch nicht damit, dass sie als Pazifistin mit dem berühmten Fritz Haber verheiratet ist, der durch seine Erfindung des Giftgas die "industrielle Kriegsführung" im Ersten Weltkrieg ermöglicht.

"Sie hofft auf kein Glück mehr, sie fürchtet keinen größeren Schmerz. Sie könnte nun große Taten vollbringen: Sie hofft nicht mehr auf Lohn, sie fürchtet weder Strafe noch Scheitern, nun öffnet sich der Vorhang. Das Entsetzliche dahinter ist eine schwarze Wand. Mehr nicht. Das Entsetzliche ist das Wirkliche. Das Unabänderliche."

Textzitat: Immerwahr

Info und Bewertung

Wertung: 2 Frankenrechen von 5 | Bild: BR

Sabine Friedrich: Immerwahr, München 2007, dtv premium, 220 Seiten, 14 Euro, ISBN 978-3-423-24610-1

Das Unabänderliche ist ihr Suizid mit der Waffe ihres Mannes. Clara Immerwahr ist eine interessante historische Figur, ihr Schicksal ist beeindruckend. Nur leider erzählt die Coburgerin Sabine Friedrich dieses Schicksal zu langatmig und allzu schwer. Die ständigen Rückblenden in Kindheit, Studium und Ehe ermüden den Leser, der sich am Ende des Buches wünscht, doch lieber eine Biographie über Clara Haber, geborene Immerwahr gelesen zu haben.


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