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Haushaltstipps Saubere Sache: So klappt der Frühjahrsputz

Alle Jahre wieder bringt es die Frühlingssonne gnadenlos ans Licht: Schmutz, Staub und dreckige Fenster. Höchste Zeit für den Frühjahrsputz! Die gute Nachricht: Wer dem Schmutz planvoll und mit den richtigen Hilfsmitteln zu Leibe rückt, kommt schnell und effizient ans Ziel. Hauswirtschaftsexpertin Elke Sommer verrät, wie auch Putzmuffel ihre Wohnung blitzblank bekommen.

Stand: 25.03.2022 11:52 Uhr

Eine Hand mit Staubwedel | Bild: BR / dpa-Bildfunk / Hauke-Christian Dittrich

Früher wurden die Wohnungen oft mit Kohle geheizt und die rußigen Ablagerungen konnten erst weggeputzt werden, wenn es zum Frühlingsbeginn draußen wärmer wurde. Auch heute noch machen die meisten den Frühjahrsputz in der Zeit rund um Ostern. Entscheiden Sie sich am besten für einen warmen, aber eher grauen Tag, an dem Sie nicht viel verpassen. Und wie motivieren Sie sich? Indem Sie an das Ergebnis denken!

Frühjahrsputz: der perfekte Plan

Unüberlegtes Drauflosputzen ist keine gute Idee. Denken Sie darüber nach, was Sie wann in Angriff nehmen wollen. Je detaillierter die Planung, desto mehr Erfolgserlebnisse. Überlegen Sie sich eine sinnvolle Reihenfolge und veranschlagen Sie genügend Zeit, um nicht frustriert aufzugeben, weil Sie nicht alles geschafft haben.

Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen. Entweder nach Tätigkeiten, beispielsweise zuerst die Schränke ausmisten, dann alle Fenster putzen und zu guter Letzt die gesamte Wohnung staubsaugen. Oder von Raum zu Raum. Das hat den Vorteil, dass es mehr motiviert, die einzelnen Räume fertig zu bekommen.

Putzregel Nummer eins:

Arbeiten Sie immer von oben nach unten und von hinten nach vorne. So können herabfallender Dreck oder tropfendes Schmutzwasser mit dem finalen Durchwischen bereinigt werden.

Die Checkliste – das gehört zum Frühjahrsputz

Während die alltägliche Putzroutine als Grundreinigung dient, geht es beim Frühjahrsputz ans Eingemachte: Widmen Sie sich allen Ecken, die Sie zuvor ignoriert haben, dem Kleiderschrank und der Abstellkammer. Erstellen Sie eine Liste, um nichts zu vergessen. Damit behalten Sie den Überblick und das Abhaken der einzelnen Punkte motiviert zusätzlich.

Beispiel für eine Frühjahrsputz-Checkliste:

  • Ausmisten
  • Schränke ausräumen, auswischen und mit System wieder einräumen
  • Gardinen abnehmen und waschen
  • Fenster und -rahmen putzen
  • Abflüsse reinigen
  • Teppiche ausklopfen, waschen oder grundreinigen
  • Staubwischen, auch an versteckten Stellen wie Schrankoberseiten

Wer besonders gründlich sein will, ergänzt folgende Punkte:

  • Rollläden von innen und außen putzen
  • Heizkörper entlüften und säubern
  • Keller und Speicher entrümpeln
  • Lampenschirme abnehmen und abwischen
  • Kühlschrank ausräumen und einzelne Teile abwaschen
  • Gefriertruhe abtauen und reinigen
  • Wasserhähne und Duschkopf entkalken
  • Reinigungsprogramme von Wasch- und Spülmaschine laufen lassen

Welche Putzmittel und Reinigungsutensilien brauche ich?

Um sich in der Motivation nicht unverhofft auszubremsen, weil das Putzmittel leer ist, sollten Sie alle benötigten Utensilien vorher besorgen. Auf viele Reinigungsmittel, die in Drogerie und Supermarkt angeboten werden, können Sie getrost verzichten. Denn mit einigen wenigen Putz- und Hausmitteln können Sie den Schmutz in der gesamten Wohnung kostengünstig und umweltschonend beseitigen.

"Mein Tipp: Gönnen Sie sich Putzmittel, die gut riechen und hübsch aussehen, dann macht es mehr Spaß. Der alte Putzlappen bringt es nicht. Es lohnt sich vielmehr, in hochwertige Putzutensilien zu investieren, weil sie die Arbeit einfacher und schneller machen."

Elke Sommer

Was Sie für die umweltfreundliche Reinigung brauchen:

1. Einen alkalischen Reiniger, der Fette löst, beispielsweise Spülmittel, das durch Waschsoda in seiner Reinigungskraft verstärkt werden kann. Geeignet beispielsweise zum:

  • Fensterputzen (kombiniert mit einem Spritzer Spiritus)
  • Küchenfliesen reinigen
  • Tipp für starke Verfettungen, zum Beispiel auf der Dunstabzugshaube: Diese lösen sich gut mit Öl. Dafür ein Küchentuch in Sonnenblumenöl tränken und über den Fettschmutz gehen. Danach mit einem Lappen und Spülmittel den Ölfilm abnehmen.

2. Eine Säure, also Essig, Essigessenz oder Zitronensäure. Geeignet beispielsweise für:

  • das Entfernen von Kalkablagerungen. Hier ist der Trick: einweichen. Entweder Sie legen ganze Teile (Perlatoren oder den Duschkopf) in verdünnte Essigessenz. Oder Sie tränken Sie einen Lappen mit Zitronensäure und legen ihn um oder auf die Kalkablagerung und lassen ihn eine Stunde einwirken.

3. Einen Allzweckreiniger. Geeignet für:

  • die Reinigung glatter Oberflächen (stattdessen funktioniert auch Kernseife)

Außerdem hilfreich:

  • Natron. Zum Beispiel zum Reinigen von Herd und Backofen
  • eine alte Zahnbürste für verschmutzte Fugen
  • Wattestäbchen für besonders kleine Ecken

Außerdem benötigen Sie Staubsauger, Eimer, Putzlappen, Staubtuch und Gummihandschuhe.

So misten Sie richtig aus: die Drei-Kisten-Methode

Als Faustregel für Kleidung gilt: Was Sie ein Jahr lang nicht getragen haben, kann weg – oder zumindest erstmal raus aus dem Kleiderschrank. Eine bewährte Methode fürs Ausmisten sind verschiedene Kisten:

  1. Behalten-Kiste: für alles, was Sie aufheben wollen.
  2. Weiß nicht-Kiste: für Dinge, die Sie selbst nicht mehr brauchen, aber verkaufen oder verschenken möchten.
  3. Kann weg-Kiste für alles, was Sie wegschmeißen möchten.

Wenn in der Behalten-Kiste zu viele Dinge landen, lagern Sie einfach alles, was Sie im Moment nicht dringend benötigen, ein paar Wochen oder Monate auf dem Dachboden ein und beginnen das Spiel von vorn. Was Sie dann noch nicht vermisst haben, kann wirklich weg.

So gehen Sie in der Küche vor

Nehmen Sie zunächst Schränke und Schubladen in Angriff: Räumen Sie alles aus und wischen die freien Flächen feucht aus. Inspizieren Sie die Vorräte, räumen diese ebenfalls aus und mit System wieder ein. Die gleiche Vorgehensweise empfiehlt sich für Kühlschrank und Gefrierfach oder Kühltruhe. Diese abtauen und alle Teile mit Essigreiniger säubern. Das hilft übrigens auch, Energie zu sparen – denn je mehr Eis an der Rückwand, desto höher der Stromverbrauch.

Einräumen: perfekte Ordnung nach dem "Apotheker-Prinzip"

Unverderbliche Lebensmittel und solche mit langem Haltbarkeitsdatum finden ihren Platz hinten im Schrank. Vorräte, die zeitnah aufgebraucht werden müssen, stehen in den vorderen Reihen.

Viel Erfolg mit diesen Tipps wünschen Elke Sommer und "Wir in Bayern"!


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