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Garten Teamplayer oder Solisten - Welche Kräuter passen zusammen?

Ob sich Kräuter auf der Fensterbank oder im Beet wohl fühlen, hängt unter anderem von den Nachbarn ab, denn nicht jedes Kraut harmoniert mit allen anderen. Gartenexperte Andreas Modery gibt Tipps, welche Kräuter Sie gut miteinander kombinieren können und welche Sie besser einzeln pflanzen sollten.

Stand: 07.04.2020

Diverse Kräuter | Bild: picture alliance/imageBROKER/Reinhard, H.

Wie wohl sich Kräuter fühlen, wird unter anderem von ihren Beet- bzw. Topfnachbarn beeinflusst. Einige passen richtig gut zusammen, andere überhaupt nicht. Ob Kräuter miteinander harmonieren hängt u. a. davon ab, ob sie gleiche Ansprüche in Bezug auf Erde, Licht, Nährelemente und Wasser haben. Auch die persönlichen Eigenarten (z. B. der Ausweitungsdrang) und die Altersgruppenzugehörigkeit spielen dabei eine Rolle.

Keine Blumenerde für Kräuter

Die richtige Erde spielt bei Kräutern eine entscheidende Rolle: Sie bestimmt das Nährstoffangebot und beeinflusst den Wasserhaushalt. Denn nicht nur ein Mangel an Licht, Wasser oder Nährstoffen kann bei Pflanzen das Wachstum beeinträchtigen. Auch ein Überangebot wirkt sich ebenso oder sogar noch schädlicher auf sie aus.

Warum ist reine Blumenerde für Kräuter ungeeignet?

  • Der hohe Nährstoffgehalt in Blumenerde führt bei Kräutern zur Störung des Wachstums. Dies ist an der Verfärbung (Chlorose) der Blätter gut zu erkennen.
  • Blumenerde ist sehr humusreich und hat eine hohe Dichte. Sie lässt nach dem Gießen oder Regen nur wenig Wasser durch. Die ständige Feuchtigkeit in der Erde erhöht die Staunässegefahr deutlich und fördert die Schimmelbildung.

Die perfekte Erde für Kräuter

Kräutererde, mit guter Wasserdurchlässigkeit und optimaler Nährstoffzusammenstellung, ist aus einem Mix aus Blumenerde, Komposterde und Sand hergestellt.

Welche Erde für welche Kräuter?

Heimische Kräuter (z. B. Petersilie, Schnittlauch, Minze) lieben Nährelemente. Sie freuen sich über die Beimischung von etwas Kompost.
Optimales Mischverhältnis: 50 Prozent Blumenerde, 15 Prozent Kompost und 35 Prozent Sand

Mediterrane Kräuter (z. B. Salbei, Thymian, Rosmarin, Lavendel) hingegen sind anspruchslos. Sie benötigen zwar viel Sonne, aber wenig Wasser und wenig Nährelemente.
Optimales Mischverhältnis: 60 Prozent Blumenerde und 40 Prozent Sand

Teamfähige Kräuter

Wenn die richtigen Kräuter nebeneinanderstehen, gibt es keine Konkurrenz um die vorhandenen Nährstoffe.

Diese Kräuter passen gut zusammen:

  • Kerbel, Majoran, Dill, Pimpernelle und Schnittlauch
  • Petersilie, Schnittlauch und Dill
  • Rosmarin, Thymian, Salbei und Oregano

Tipp

Thymian, Dill, Petersilie und Oregano wünschen einen jährlichen Platzwechsel. Damit diese Pflanzen besser gedeihen, also ruhig jedes Jahr an einen Ort setzen, an dem im Vorjahr ein anderes Kraut gewachsen ist.

Kräuter-Solisten

Kräuter mit starkem Ausbreitungsdrang sollten immer als "Solisten" eingesetzt werden, am besten in einen Topf. Dazu gehören z. B. Minze, Estragon und Liebstöckel (Maggikraut).
Liebstöckel ist zudem ein Starkzehrer, der allen Pflanzen in der Nähe die Nährelemente wegnimmt.

Standort für Kräuter

Fast alle Kräuter mögen Sonne.

Heimische Sorten, wie Pfefferminze, Sauerampfer oder Bärlauch, gedeihen auch gut im lichten Schatten.

Kräuter, die sich durch die Altersgruppe unterscheiden

Im Zusammenspiel der Kräuter spielt neben Licht, Wasser und Nährelemente auch die Altersgruppenzugehörigkeit eine Rolle.

Einjährige Kräuter: z. B. Basilikum, Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Gartenkresse, Rucola, Kerbel und Majoran

Zweijährige Kräuter: z. B. Fenchel, Kümmel und Petersilie. Diese sogenannten winterannuellen Kräuter brauchen eine Unterbrechung ihrer Wachsphase durch Kälte oder Trockenheit, um zur Blüte zu kommen.

Mehrjährige Kräuter: z. B. Lavendel, Rosmarin, Thymian, Bergbohnenkraut, Oregano, Salbei, Estragon, Bärlauch, Liebstöckel, Minze, Schnittlauch und Zitronenmelisse

Wichtig

Einjährige, zweijährige und mehrjährige Kräuter sollten nicht gemeinsam gepflanzt werden.


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