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Geht auch artenreich Kiesbeet bepflanzen

Susa und Christian Müller möchten heute das neue Kiesbeet im Eingangsbereich ihrer Staudengärtnerei bepflanzen. Die Anforderungen: Kaum gießen, wenig pflegen und eine Blüte bis weit in den Herbst.

Von: Julia Schade

Stand: 25.03.2022 | Archiv

Papaver nudicaule 'Prachtmischung' (Island-Mohn) | Bild: Julia Schade

Mit Kiesschüttungen – schlimmsten Falls noch mit Plastikfolie als Untergrund – wie man sie aus manchen Vorgärten kennt, soll das neue Beet nichts gemeinsam haben. Im Gegenteil! Susa und Christian Müller möchten mit dem neuen Beet einen wertvollen Lebensraum für viele Pflanzen und Insekten schaffen.

Der Aufbau
Beim Bau haben die Gärtner komplett auf natürliche Materialien gesetzt. Strukturgebend sind große, unbehauene Kalksteine, ähnlich aufgebaut wie bei einer Kräuterspirale. Nach oben hin ansteigend gibt es vier Terrassen, die den unterschiedlichen Pflanzen genug Platz bieten. Zum Auffüllen der Terrassen haben Susa und Christian Müller Wand- bzw. Rohkies verwendet, denn die gewählten Pflanzen möchten durchlässigen und nährstoffarmen Boden. Der Aushub von Baugruben eignet sich dazu genauso gut, sofern er auch Feinanteile besitzt und nicht nur aus grobem Kies besteht. So groß wie das Beet in der Staudengärtnerei muss das Ganze nicht sein, schon wenige Quadratmeter an einem sonnigen Standort reichen aus, um solche Beete anzulegen

Ein Beet, viele Standorte
Dank der Terrassen gibt es viele verschiedene Kleinstandorte im Beet: sonnig, halbschattig, schattig, trocken oder feucht. So können Susa und Christian Müller in Sachen Pflanzenauswahl in vollem Umfang aus ihren Steingartensortiment schöpfen. Über 100 verschiedene Arten und Sorten sollen im pflegeleichten Schaubeet im Eingangsbereich der Gärtnerei Platz finden. Einmal eingewachsen, haben sie alle mit Trockenheit keine Probleme.

In der Galerie gibt es eine kleine Auswahl der verwendeten Arten:

Das Pflanzen
Bevor die Pflanzen ihren neuen Platz im Beet bekommen, schüttelt Susa Müller die Ballen gründlich aus und entfernt das Substrat so gut es geht. Auf diese Weise finden die Pflanzen zu Beginn weniger Nährstoffe in ihrer direkten Umgebung und bilden schneller kräftigere Wurzeln. Danach mulcht die Staudengärtnerin das Beet noch mit gebrochenem Kies ohne Feinanteil ab. Das hat den Vorteil, dass unerwünschte Samen schlechter auflaufen und keimen. Gleichzeitig wachsen die eingesetzten Stauden besser, da die Mulchschicht die Feuchtigkeit im Boden hält.
Christian Müller kümmert sich derweil um die Fugen. Er bepflanzt sie mit Stauden mit besonders kleinen Topfballen, die sich gut zwischen die Steine platzieren lassen. Dazu vermengt er Dachgartensubstrat mit etwas Wasser bis eine Art Matsch entsteht, der sich gut in die Fugen streichen lässt. Hier ist Bodenschluss besonders wichtig: hängen die Pflanzenwurzeln in der Luft, vertrocknen sie. Wachsen sie gut an, wurzeln sie besonders tief und versorgen sich dann selbst mit Wasser.

Gießen
Nach dem Pflanzen schlämmt Susa Müller alle Stauden gründlich ein und übergießt das gesamte Beet mehrmals. Denn nur, wenn sie gut anwachsen, wird der Plan, später kaum gießen zu müssen, aufgehen. Fünf Monate später ist vom Kies schon deutlich weniger zu sehen. Jetzt gießt die Gärtnerin die Pflanzen zum zweiten Mal. Nächstes Jahr ist damit dann aber Schluss und es wird nur noch bei sehr lang anhaltender Trockenheit und nach Bedarf gegossen.

Pflanzliste

Hier gibt’s eine Liste mit allen verwendeten Stauden:

Pflanzliste für Kiesbeet Format: PDF Größe: 418,69 KB

Kontakt

StaudenGärtnerei im Thal
Thal 5
83564 Soyen
Telefon: 0176 20147056
Email: info@stauden-thal.de